Wurminfektionen Teil 1: Intestinale Helminthen |
Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr. 14 (143.Jg.): S. 34/ 324 - 36/ 326. 2001;
Abstract: Dr. med. August Stich Abteilung für Parasitologie Hygiene-Institut der Univ. Heidelberg Häufig erzeugt die Diagnose einer Wurminfektion Schrecken beim Patienten und Ratlosigkeit beim Arzt. Und doch zählen Würmer - weltweit betrachtet - zu den häufigsten Infektionserregern des Menschen. In manchen Regionen der Erde sind mehr als die Hälfte aller Bewohner von Würmern befallen. In Deutschland sind Würmer aufgrund der Fortschritte in der allgemeinen Hygiene und Abwasserentsorgung seltener geworden. Aber speziell bei Kindern Reisenden in tropischen Regionen der Erde und bei Einwanderern aus südlichen oder östlichen Ländern muss immer wieder an einen Wurmbefall gedacht werden. Einteilung Im mikrobiologischen Sinn gehören Würmer (Helminthen) zusammen mit den Protozoen (Einzellern) und Arthropoden ("Gliederfüßler": Insekten Milben Zecken) zu den Parasiten des Menschen. Die klassische Einteilung entspricht zwar der korrekten biologischen Klassifikation der pathogenen Helminthen ist aber für die praktische ärztliche Arbeit nur von begrenztem Nutzen. Relevanter ist eine klinisch orientierte Einteilung die entsprechend den Hauptorten der Pathologie zwischen intestinalen Helminthen und Gewebshelminthen unterscheidet. Im Folgenden beschränken wir uns auf die für Deutschland bedeutsamen Helmintheninfektionen. Für spezielle Fragestellungen bei exotischen Helminthosen ist die Kontaktaufnahme mit einem tropenmedizinischen Institut oder einem niedergelassenen Tropenmediziner ratsam. Die einschlägigen Adressen sind über die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit erhältlich (s. Randspalte). Klinik intestinaler Helminthen In weniger als der Hälfte der Fälle werden intestinale Helminthen von ihrem Träger bemerkt. Bei folgenden Symptomen sollte an einen Wurmbefall des Darmtraktes gedacht werden: _ Abgehen von adulten Würmern (insbesondere beim Spul- und Madenwurm) oder von Wurmbestandteilen (z. B. Endglieder von Bandwürmern) im Stuhl _ Dumpfe abdominelle Schmerzen Metallgeschmack Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme _ Nächtliches Afterjucken und Schlafstörungen (Befall mit dem Madenwurm Enterobius vermicularis) ... hf
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