Venenthrombosen Nach Heparinisierung NMH zur Rezidivprophylaxe |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 16 (143.Jg.): S. 56. 2001;
Abstract: Wenn zur Rezidivprophylaxe im Anschluss an die initiale Heparinisierung orale Antikoagulanzien nicht eingesetzt werden können sind niedermolekulare Heparine wie Nadroparin (z. B. Fraxiparin(r) 9500 aXa I.E./ml) eine attraktive Alternative in der Sekundärprophylaxe. Priv.-Doz. Sebastian Schellong Dresden empfiehlt bei INR-Werten* zwischen 3 0 und 4 5 die Tagesdosis von ca. 200 aXa/kg/KG auf zwei Injektionen s. c. am Morgen und am Abend zu verteilen (Tab. 1). Bei INR-Werten von 2 0 bis 3 0 gibt Schellong die "halbe Therapiedosis" (ca. 100 aXa/kg/KG) einmal täglich am Abend s. c. Dieses Dosierregime wird z. B. häufig eingesetzt in der Sekundärprophylaxe ab Tag 11 bei Vorhofflimmern oder schlechter LV-Funktion. Bei Risikopatienten effektiv und sicher Perioperativ wird die Injektion am Morgen des OP-Tages ausgelassen am Vortag wie auch am Abend des OP-Tages wird sie unverändert gegeben. Patienten mit voller Therapiedosis und besonders hohem Thromboembolierisiko (z.B. Mitralklappenersatz + schlechte LV-Funktion Doppelklappenersatz +/- Vorhofflimmern +/-schlechte LV-Funktion) bekommen im Verlauf des OP-Tages zusätzlich zur abendlichen Injektion eine einzelne Prophylaxedosis NMH (z. B. Fraxiparin 0 3 ml s. c. bis 2 h vor bzw. ab 2 h nach der OP). In einer prospektiven Studie an 202 Patienten mit tiefer Venenthrombose wurden unter oralen Antikoagulanzien (OAK) oder NMH-Therapie ähnliche Raten an Rezidiven und Todesfällen festgestellt (Lopaciuk et al. 1999). Schellongs Fazit: Bei Patienten die aus medizinischen Gründen die OAK nicht längerfristig erhalten sollen hat sich alternativ die Langzeittherapie mit NMH als praktikabel effektiv und sicher erwiesen. hf
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