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December 2024

Aufgepasst was der Patient sonst noch so nimmt! Cave Johanniskraut!

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Sonderheft 1 (143.Jg.): S. 100. 2001;

Abstract: Mögliche Interaktionen zwischen Phytotherapeutika und antiretroviralen Substanzen sind bislang nur unzulänglich erforscht; das Thema dürfte in der Praxis keine geringe Rolle spielen. AIternative oder Komplementärmedizin ist gerade unter HIV-positiven Menschen populär: Zwischen 35 und 60% der Patienten verwenden nach Befragungen entsprechende Produkte - das gilt auch in Zeiten da hoch potente antivirale Medikamente verfügbar sind nahezu unverändert. Umso wichtiger wäre es unerwünschte Effekte sowie eventuelle Wechselwirkungen z. B. der viel verwendeten pflanzlichen Präparate mit antiretroviralen Substanzen zu kennen. Gefahr: Resistenzentwicklung und Therapieversagen Für Johanniskraut-Extrakte etwa denen vor einiger Zeit noch antiretrovirale Wirkung nachgesagt wurde fand man dass sie bei paralleler Einnahme den Wirkspiegel des Proteaseinhibitors Indinavir im Blut dramatisch absenken. Bei gesunden Freiwilligen bestimmte man eine über 50%ige Reduktion (zwischen 45 und 99%) der Messwerte durch das Antidepressivum (Lancet 355; 2000 547). Die Ergebnisse schreckten die Behörden auf; die FDA gab eine entsprechende Warnung heraus. Schließlich muss davon ausgegangen werden dass die Medikamentenkonzentrationen nicht zu jeder Zeit über dem erforderlichen Mindestmaß liegen das eine adäquate Unterdrückung der Virusreplikation gewährt. Sprich: Es drohen Resistenzentwicklung und Therapieversagen. Verstoffwechselung über Cytochrom-P-45o Die Interaktion die in ähnlicher Form für alle auf dem Markt befindlichen Proteasehemmer mehr oder weniger ähnlich angenommen werden darf lässt sich über die Verstoffwechslung am selben Cytochrom-P-450-Isoenzym erklären: dem CYP 3A4. Wie eine irische Arbeitsgruppe an peripheren Lymphozyten gesunder Probanden feststellte beeinflusst die längere Einnahme von Johanniskraut-Präparaten (16 Tage) zusätzlich ein für den Auswärtstransport verschiedener Medikamente verantwortliches Membranprotein nämlich P-gp (P-Glykoprotein): Die Expression dieses Proteins wird unter chronischer Hypericum - Zufuhr kräftig angekurbelt was wiederum nicht ohne Auswirkung auf die intrazellulären PI-Konzentrationen bleibt. Interaktionen auch unter Knoblauch und Mariendistel ... hf


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