Auf dem Weg zu immunologischen Therapieansätzen Der HIV-Abwehr auf die Sprünge helfen |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Sonderheft 1 (143.Jg.): S. 99. 2001;
Abstract: Mit dem Beginn der HAART- Ära ging die AIDS-assoziierte Mortalität zunächst steil zurück. Jetzt flacht die Kurve wieder ab. Das liegt zum einen an der Toxizität der Therapie und zum anderen an den Multiresistenzen die im Verlauf der Langzeittherapien auftreten. Daher werden dringend alternative Methoden zur Kontrolle der Virusreplikation gebraucht. AIs die Herausforderung der Zukunft bezeichnete es Michael Saag Brimingham/ Alabama in einem Grundsatzreferat in Glasgow die Anti-HIV-zytotoxischen CD8-T-ZeIlen zu stimulieren: Solche zytotoxischen T-Lymphozyten (CTLs) zerstören HIV-infizierte Zellen und kontrollieren damit die Virusreplikation. Ihre Bildung wie ihr Fortbestehen ist an die Anwesenheit HIV-spezifischer T-Helferzellen gebunden. Diese spezifischen CD4-Lymphozyten gehen jedoch bekanntlich irgendwann zwischen dem vierten und sechsten Monat nach der Infektion verloren - wahrscheinlich als direkte Konsequenz des HIV-induzierten CD4-Zelltods. Aggressive Therapie der Primärinfektion Wie viele Redner in Glasgow nahm Saag Bezug auf die Arbeit von Eric Rosenberg (Nature 407; 2000 523) in der es bei einigen Patienten gelungen ist für längere Zeit eine funktionierende Immunkontrolle des HI-Virus aufrechtzuerhalten: Die Bostoner Gruppe behandelte 16 Personen im akuten Infektionsstadium für ein Jahr; in dieser Zeit wiesen die Behandelten einen deutlichen Anstieg der HIV-spezifischen CD4-Zellen sowie eine mäßige spezifische CTL-Antwort auf. Das entspricht anderen Beobachtungen wonach erfolgreiche HAART (hoch aktive antiretrovirale Therapie) der akuten HIV-Infektion die Virus-spezifische CD4-Antwort steigert. Um gewissermaßen die "Brauchbarkeit" der angestoßenen körpereigenen Immunität zu testen setzte man in einem Pilotversuch bei acht Personen die Therapie gezielt aus. Trotz einer neuerlichen Virämie erlangten alle Patienten zumindest vorübergehend einen Status in dem sie ganz ohne Therapie relativ niedrige RNA-Mengen (< 5000) aufwiesen. ... hf
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