Ohne Pharmakologie geht in der HIV-Medizin fast nichts mehr Anti-HIV-Medikamente: Ab zum IQ-Test! |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Sonderheft 1 (143.Jg.): S. 101. 2001;
Abstract: Einer der Schwerpunkte in Glasgow betraf die klinische Pharmakologie. Diese Disziplin ist dabei so wurde deutlich sich aus einem interessanten Forschungsgegenstand zu einem wichtigen Instrument des HIV-Managements in der Praxis zu mausern. Ähnlich wie die CD4-Zahlen nicht viel aussagen wenn man die Viruslast nicht gemessen hat ist auch das Resistenzprofil eines Wirkstoffs wenig hilfreich ohne Kenntnis der Plasmalevel erklärte Julio Montaner Vancouver/Kanada das wachsende Interesse an dem Thema. Schließlich ist der Zusammenhang zwischen der minimalen Plasmakonzentration von Proteaseinhibitoren und der Rate sich entwickelnder Resistenzen einerseits sowie der Zuverlässigkeit der Virussuppression über die Zeit andererseits (durch retrospektive Analysen) nachgewiesen. Die tatsächliche Exposition des Virus in vivo gegenüber den antiretroviral wirksamen Medikamenten ist einer der Hauptprädiktoren des Langzeiterfolgs antiretroviraler Therapie. Andererseits riskiert man mit hohen Dosen schnell mehr und schwerere Nebenwirkungen. Der inhibitorische Quotient "IQ" Wichtig ist dass die Plasmaspiegel auch noch kurz vor Einnahme der nächsten Dosis in einem ausreichenden Sicherheitsabstand über derjenigen Menge liegen die für eine Virussuppression benötigt wird. Diesem entscheidenden Verhältnis versucht man sich heute mit der Formel des inhibitorischen Quotienten "IQ" anzunähern: IQ = Cmin/IC50. D. h. man setzt den Talspiegel in Relation zu der Wirkstoffkonzentration die in vitro benötigt wird um 50% der viralen Replikation zu hemmen wobei mit jeder Mutation der IC-Wert für das Virus höher liegt also entsprechend höhere Konzentrationen erforderlich sind. Bioverfügbarkeit Verstoffwechslung und Ausscheidung speziell der Proteaseinhibitoren variieren stark zwischen Patienten aber auch intraindividuell wie Sven Danner Amsterdam betonte (siehe Abb. 1). Therapeutisches Drugmonitoring So gesehen könnte therapeutisches Drugmonitoring nach David Burger Nijmegen/Niederlande ein wertvolles Werkzeug werden - auch wenn derzeit noch keine therapeutischen Fenster für die Proteaseinhibitoren definiert sind. ... hf
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