Hepatitis - C-Therapie : PEG - Interferon besser als lnterferon |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 14 (143.Jg.): S. 20. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Geschäftsführender Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Das chemisch modifizierte PEG-Interferon alpha-2a ist nicht nur einfacher anzuwenden als die herkömmliche Interferontherapie sondern bei Patienten mit chronischer Hepatitis C auch effektiver. Behandelt wurden 531 Patienten mit chronischer Hepatitis C. Sie erhielten in randomisierter Folge entweder über 48 Wochen hinweg 180 mg PEG-Interferon alfa-2 a s. c. oder zwölf Wochen lang 6 Mio. E Interferon alpha-2a dreimal pro Woche und dann 3 Mio. E dreimal pro Woche für weitere 36 Wochen. Von 267 Patienten der Studiengruppe erschienen 206 zum Follow-up in der Kontrollgruppe waren es 154. In einer Analyse nach der Behandlungsabsicht waren 69% der mit PEG-Interferon und nur 28% der mit konventionellem Interferon behandelten Patienten in der 48. Woche virusfrei. In der 72. Woche betrug das Verhältnis 39% zu 19%. Dieser Erfolg spiegelte sich auch in einem höheren Anteil von Patienten mit normalisierten Transaminasen (45 vs. 25%) wider. Kommentar Es ist eine gewisse Tragik der an sich erfreulichen Studie dass sie mittlerweile durch die Entwicklung überholt wurde. Die Monotherapie mit PEG-Interferon erzielt ungefähr die gleichen Ergebnisse wie die Kombination aus konventionellem Interferon alpha und Ribavirin. Nachdem alle Behandlungsformen in ihrem langfristigen Ergebnis immer noch zu wünschen übrig lassen schreit die Studie nach einem direkten Vergleich zwischen PEG-Interferon und der Kombinationstherapie oder einer Kombination aus PEG-Interferon und Ribavirin. Entsprechende Studien sind auf dem Weg. Die Taktfolge der Entwicklung neuer Therapieprinzipien ist einfach zu schnell im Vergleich zu den langsamen Mühlen chronischer Krankheiten. hf
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung