Eisenmangel-Anämie: Bei negativer Endoskopie reicht Eisengabe |
Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr.10 (143.Jg.): S. 18. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Geschäftsführender Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Die Prognose der ungeklärten Eisenmangelanämie mit negativer oberer und unterer Endoskopie ist im Allgemeinen gut. Etwa 5% der Frauen und 2% der Männer in den westlichen Industrieländern haben eine Eisenmangelanämie. Bei Patienten über 65 Jahren mit Anämie ist ein Eisenmangel mit Abstand die häufigste Ursache. In der Regel erfolgt dann eine Abklärung mittels Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) und Koloskopie die aber nicht selten ohne Ergebnis bleibt. Üblicherweise wird dann eine Eisentherapie angesetzt wobei beim Arzt ein gewisses Gefühl des Unwohlseins zurückbleibt. In der Medizinischen Klinik in Ludwigshafen wurden nun 79 Patienten im Durchschnittsalter von 59 Jahren mit ungeklärter Eisenmangelanämie nach einem Standarduntersuchungsprogramm mit (auch wiederholter) bidirektionaler Endoskopie Enteroklysma Proktoskopie Angiographie und Szintigraphie weiter überwacht. Bei 53% der Patienten konnte auch durch dieses umfangreiche Untersuchungsprogramm keine gastrointestinale Blutungsquelle festgestellt werden. Bei immerhin 29 Patienten (69%) verschwand die Anämie unter Eisentherapie im Lauf einer im Durchschnitt vierjährigen Nachbeobachtung. Zehn Patienten verblieben im Zustand einer leichten Anämie drei benötigten Bluttransfusionen. Kommentar Die Prognose der Eisenmangelanämie mit negativer Endoskopie ist gut. Sie können nach entsprechender endoskopischer Abklärung bei der in etwa 70% der Fälle eine gastrointestinale Blutungsursache gefunden wird die endoskopisch negativen Patienten guten Gewissens mit Eisen behandeln und den Spontanverlauf abwarten. In diesen Fällen ist die Anämie wahrscheinlich durch andere begleitende Erkrankungen die Einnahme von Medikamenten oder eine Fehlernährung bedingt. hf
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