COX-2-Hemmer schonen den Magen |
Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr. 4 (143.Jg.): S. 16. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. H. S. Füeßl Geschäftsführender Schriftleiter MMW-Fortschritte der Medizin Bei gleicher antiphlogistischer und analgetischer Wirksamkeit wie Naproxen weist der COX-2-Hemmer Rofecoxib signifikant weniger gastrointestinale Nebenwirkungen auf. Über 8000 Patienten mit chronischer Polyarthritis wurden in einer kontrollierten multinationalen Studie zusätzlich zur Basistherapie in randomisierter Folge entweder mit 50 mg Rofecoxib oder zweimal täglich 500 mg Naproxen behandelt. Endpunkte der Studie waren gesicherte obere gastrointestinale Ereignisse wie Perforation Obstruktion Blutung oder symptomatische Ulzera. Patienten mit operiertem Magen chronisch entzündlicher Darmerkrankung positivem Hämokulttest und anamnestisch bekanntem Karzinom Alkoholabusus oder Drogenabusus waren ausgeschlossen. Auch durften Medikamente wie Aspirin Ticlopidin Antikoagulanzien Cyclosporin Misoprostol Sucralfat Protonenpumpenblocker oder HZ-Antagonisten nicht gleichzeitig eingenommen werden. Anhand eines standardisierten Fragebogens quantifizierten die Patienten ihre Beschwerden zu Beginn der Studie nach sechs Wochen und nach vier und zwölf Monaten. Rofecoxib und Naproxen hatten gleiche analgetische bzw. antiphlogistische Effekte. Während der durchschnittlich neun Monate langen Beobachtungsperiode kam es pro 100 Patientenjahren unter Rofecoxib u 2 1 bestätigten gastroinestinalen Ereignissen im Vergleich zu 4 5 Ereignissen unter Naproxen. Bei den Komplikationen wie Perforation Obstruktion oder schwere Blutung fiel das Verhältnis mit 0 6 vs. 1 4 Ereignisse pro 100 Patientenjahre noch deutlicher zugunsten von Rofecoxib aus. Wie aus anderen Studien bekannt war die Inzidenz von Myokardinfarkten aufgrund der Thrombozytenaggregationshemmung unter Naproxen in der Kontrollgruppe mit 0 1% vs. 0 4% signifikant geringer. Allerdings wirkte sich der Unterschied nicht auf die Gesamtmortalität und die kardiovaskuläre Mortalität aus. Die Therapieabbruchrate war in beiden Gruppen fast exakt gleich hoch mit 6 3% unter Rofecoxib und 6 5% unter Naproxen. Interessant erscheint auch der Vergleich mit Patienten die gleichzeitig Steroide einnahmen. Hier war die Verringerung des relativen Risikos für gastrointestinale Ereignisse noch ausgeprägter als bei Patienten ohne Steroide. ... hf
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