Hasch dämpft Übelkeit |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 14 (143.Jg.): S. 15. 2001;
Abstract: Prof. Dr. med. E. Ernst Komplementärmedizin University of Exeter/UK Übelkeit und Erbrechen nach Chemotherapie lassen sich durch Cannabis bessern. Davon könnten vor allem Patienten profitieren die auf herkömmliche Antiemetika nicht ansprechen. Amerikanische Wissenschaftler haben bislang unpublizierte Studien ausgewertet die die Effektivität von Cannabis bei chemotherapieinduziertem Erbrechen prüfen. Insgesamt rauchten in diesen Untersuchungen über 1000 Patienten Marihuana oder nahmen Cannabinol per os. Die meisten hatten zuvor auf herkömmliche antiemetische Therapien nicht angesprochen. Die große Mehrzahl der Patienten berichtete eine deutliche Besserung von Übelkeit und Erbrechen. Dabei war Rauchen im Durchschnitt wirksamer als die orale Gabe. Insgesamt legen die Daten den Schluss nahe dass Cannabis oder Cannabinol bei chemotherapieinduziertem Erbrechen mehr Nutzen als Risiken bringt. Kommentar Die Diskussion um die Legalität und das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Medikation mit Cannabis will weltweit nicht abreißen. Die vorliegenden Daten sind der bisher vielleicht deutlichste Beleg für die Wirksamkeit dieser Therapieform. Wichtig erscheint der Hinweis dass gerade therapieresistente Patienten von dieser Behandlung profitieren. Die Risiken von Cannabis sollten zwar nicht vernachlässigt werden sie werden in dieser Diskussion jedoch häufig überbetont. Die Datenlage scheint also in dieser Indikation insgesamt für Cannabis zu sprechen. Da es sich hier um Patienten handelt die unter einem extremen Leidensdruck stehen sollte der Gesetzgeber ihnen Cannabis nicht länger vorenthalten. hf
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