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December 2024

Immer wieder Kopfschmerzen aber keine Ursache zu finden Dahinter kann auch eine Depression stecken

Journal/Book: MMW-Fortschr.Med. 2001; Nr. 11 (143.Jg.): S. 18. 2001;

Abstract: Ursula Einecke Depressionen sind wahrscheinlich die häufigste Erkrankung in der Bevölkerung und mit Sicherheit eine der am wenigsten erkannten. Dabei gibt es eine Reihe untrüglicher Hinweise die der Hausarzt ernst nehmen sollte -auch wenn sie zunächst gar nicht nach einer Depression aussehen. Als harte diagnostische Nuss erweisen sich vor allem so genannte monosymptomatische Depressionen die sich ausschließlich in einem körperlichen Symptom äußern. Dabei kann es sich um unerklärliche Zahnschmerzen um Kopf- Bauch- oder Rückenschmerzen handeln. "Bei eigenartigen somatischen Beschwerden sollte man sich immer fragen ob eine Depression dahinterstecken könnte" betonte Dr. Josef Scherer Psychiatrische Klinik Garmisch-Partenkirchen. Dabei kann ein Blick in die Familienanamnese lohnen. Schwierig zu identifizieren sind oft auch agitierte Depressionen die eher als "Belästigungssyndrom" wahrgenommen werden. Aufschlussreich ist das Schlafverhalten: Wenn ein Frühaufsteher plötzlich nicht mehr aus dem Bett kommt ist das ebenso verdächtig wie die frühe Bettflucht eines notorischen Langschläfers. Sichere Symptome einer schweren Depression sind Verarmungswahn Denkhemmung und innere Leere. Nicht nur die Lust am Leben geht verloren sondern auch die Fähigkeit traurig zu sein. Depressiv durch Kortisan Welche Ursache eine Depression hat ist laut Scherer in aller Regel nicht zu klären. Die Einteilung in somatogene psychogene und endogene Depressionen wurde inzwischen weitgehend verlassen. Unterschieden werden vielmehr depressive Episoden und rezidivierende depressive Episoden die in leichter mittelgradiger oder schwerer Form vorliegen können. Eine dritte Variante ist die anhaltende milde Depression oder Dysthymie. Typisch für eine sehr wahrscheinlich kortisonvermittelte Depression ist das Morgentief und das Abendhoch. "Bestellen Sie den Patienten deshalb mal in der Frühe ein" riet Scherer. Später am Tag wird das Ausmaß der depressiven Störung zwangsläufig unterschätzt. ... hf


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