Kopfschmerzursache Kopfschmerztherapie Bei Alten ist einiges anders ! |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2001; Nr. 16 (143.Jg.): S. 8 - 9. 2001;
Abstract: Dr. med. Dirk Einecke Der Anteil sekundärer Kopfschmerzen steigt bei über 60-Jährigen von unter 10% auf etwa ein Drittel wobei insbesondere an medikamenteninduzierte sowie metabolisch bedingte Kopfschmerzen zu denken ist. Doch auch die primären Formen haben im Alter Besonderheiten in Symptomatik und Therapie. Womit muss man rechnen? Wie Tabelle 1 zeigt leiden ältere Menschen seltener als Jüngere an Migräne und Spannungskopfschmerzen. Eine neu auftretende Migräne bei einem über 60-Jährigen ist fast eine Rarität. Wie Prof. A. Straube von der Neurologischen Uniklinik in München berichtet muss man hingegen häufiger als bei jüngeren intrakranielle Raumforderungen und metabolische Störungen wie z. B. Hyponatriämie oder Niereninsuffizienz ins differenzialdiagnostische Kalkül ziehen. Typische AIterskopfschmerzen sind die Riesenzellarteriitis der Parkinson-Kopfschmerz der kraniale Herpes zoster sowie mit Einschränkungen die Trigeminusneuralgie. Migräne Beschwerden geringer Therapie komplizierter - auf diesen Nenner lässt sich die Migräne im Alter bringen. Tatsächlich ist Migräne bei alten Menschen deutlich seltener Kopfschmerz und vegetative Begleitsymptomatik sind oft weniger ausgeprägt. Auren treten häufiger isoliert auf. Aufgrund der Medikamentennebenwirkungen erfordert die Therapie mehr Sorgfalt: NSAR z. B. können kognitive und renale Funktionsstörungen aggravieren außerdem verursachen sie im Alter deutlich häufiger gastrointestinale Blutungen. Bei den Triptanen müssen die kardialen Kontraindikationen bedacht werden. Antiemetika rufen bei Älteren häufiger Dyskinesien hervor. Spannungskopfschmerzen Die häufigste Gesundheitsstörung überhaupt tritt im Alter etwas seltener auf. Bei chronischen Formen empfiehlt Straube Amitriptylin als Mittel erster Wahl. AIlerdings ist das Trizyklikum bei Älteren häufig problematisch: Es verschlechtert ein bestehendes Glaukom eine Prostatahyperplasie kardiale Überleitungsstörungen und reversibel auch Alzheimer-Demenz. Alle Antidepressiva erhöhen zudem die Sturzgefahr. Als Alternativen nannte Straube Sirdalud Valproinsäure ev. auch eine Therapie mit Botulinumtoxin. Schlafapnoe-Syndrom ... hf
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