Distale Radiusfrakturen folgen einer Tagesrhythmik Erhöhtes Risiko am Nachmittag

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2000; Nr. 46 (142 Jg.): S. 870/ 35 - 871/ 36. 2000;

Abstract: Dr. med. Dr. rer. nat. H. Koch Gerontopsychiatrie Psychiatrische Universitätsklinik Regensburg. Wer sich vor dem häufigsten aller Knochenbrüche schützen will sollte sich besonders nachmittags gegen drei Uhr vorsehen. Um diese Zeit passieren nämlich die meisten Unfälle mit der Folge einer distalen Radiusfraktur. Lesen sie in unserem Schwerpunktbeitrag wie sich diese Zusammenhänge erklären lassen. Die distale Radiusfraktur ist mit 10 bis 25% die häufigste Fraktur des menschlichen Skeletts. Die Inzidenz beträgt derzeit zwei bis drei pro 1000 Einwohner/Jahr mit steigender Tendenz aufgrund der veränderten Altersstruktur. Betroffen sind v. a. Kinder zwischen sechs und zehn sowie 60- bis 80-jährige Frauen. Häufungen im Tages- und Jahresrhythmus? Die Häufigkeit distaler Radiusfrakturen die vom 1. Januar 1997 bis 31. Dezember 1999 in der chirurgischen Ambulanz des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda behandelt wurden wurde retrospektiv erfasst und unter der Fragestellung einer zirkadianen oder zirkaannualen Rhythmik ausgewertet. Insgesamt wurden 366 Patienten mit einer distalen Radiusfraktur evaluiert. Von den 366 Patienten waren ca. 2/3 (234) Frauen und ca. 1/3 (132) Männer. 1997 wurden 135 1998 119 und 1999 112 Radiusfrakturen versorgt. Das Durchschnittsalter lag insgesamt bei 40 3 Jahren (Frauen: 48 8 und Männer 25 3 Jahre). Die Häufigkeit von distalen Radiusfrakturen (Hi [1/Intervall]; 1/h bzw. 1/Monat) wurde an ein Kosinormodell (Kosinuskurve) mittels nicht linearer Regression angepasst: Hi = MESOR + AMP * cos (2¶*t/PER + ACR). Die Kurve wird durch die Periode (PER 24 Stunden oder zwölf Monate) den Mittelwert über 24 Stunden oder zwölf Monate (MESOR; Midline Estimating Statistic of Rhythm) die Amplitude (AMP) die Zeit t (Tageszeit Monat) und die Akrophase (ACR; "Maximum"; Referenzzeit: 00.00 Uhr oder 1. Jan.) charakterisiert. ... hf

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