Arzneimitteltherapie für Schwangere Ein Fall für Zwei |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 19/ 2000; S. 407/ 31; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Th. Weihmayr Arzt für Allgemeinmedizin Homöopathie-Naturheilverfahren München Im Bereitschaftsdienst kann es schon mal vorkommen dass eine schwangere Patientin wegen einer Infektionserkrankung bei Ihnen Rat sucht. Auf einige sonst bewährte Präparate wie etwa Loperamid müssen Sie in dieser Situation - übrigens auch in der Stillzeit - unter Umständen verzichten. Und selbst die eigentlich "sanften" Naturheilmittel können Risiken für das ungeborene Kind bergen ... Arzneitherapie Schwangerer betrifft immer zwei Individuen. Das Behandlungsrisiko des Arztes steigt dadurch erheblich nicht jedoch das Honorar. Allerdings stellt die alleinige Betreuung einer Schwangeren durch den Hausarzt speziell in Regionen mit ausreichender Facharztdichte eher die Ausnahme dar und beschränkt sich dann meist auf den Bereitschaftsdienst. Das Motiv der Konsultation ist oft nicht nur die ursprüngliche Erkrankung; häufig besteht ein Misstrauen hinsichtlich der Therapie des Kollegen oder eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber chemischen Präparaten. Einfühlungsvermögen und Überzeugungskraft sind in so einer Situation gleichermaßen gefragt; kollegiales Zusammenarbeiten sollte obligat sein. So verfügt der Hausarzt über Informationen ob die Patientin einer besonderen Risikogruppe (Alkoholabusus Polytoxikomanie) zuzuordnen ist oder an einer manifesten chronischen Infektion leidet (Hepatitis HIV). Ein verstärktes Austauschen wichtiger Risiken zwischen den Fachgruppen wäre wünschenswert da auch viele Arzneimittel die als Dauermedikation gegeben werden eine embryo- und fetotoxische Wirkung haben. Das Wissen um mögliche Nebenwirkungen sollte auch die Stillzeit erfassen; nach eigener Erfahrung wird in dieser Zeit der Hausarzt häufiger konsultiert als in der Schwangerschaft. Im Folgenden werden einige Substanzen beschrieben die bei Infekten und Entzündungen normalerweise gute Dienste leisten bei Schwangeren und Stillenden aber einige Probleme aufwerfen: Metoclopramid: Im ersten Trimenon besteht relative Kontraindikation obwohl keine embryotoxischen Wirkungen bekannt sind im zweiten und dritten Trimenon ist es Mittel der Wahl bei Hyperemesis gravidarum in der Stillzeit ist es kontraindiziert wegen möglicher extrapyramidaler Symptome beim Kind. Loperamid: Der Wirkstoff ist weder im Tierversuch noch beim Menschen teratogen jedoch in der Schwangerschaft kontraindiziert da kontrollierte Studien fehlen. ... ab
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