Neue Entwicklungen in der Patientenschulung |
Journal/Book: Rehabilitation 39 (2000) 110-111. 2000;
Abstract: Heiner Vogel Andrea Reusch für die Arbeitsgruppe Patientenschulung c/o Rehabilitationswissenschaftlicher Forschungsverbund Bayern Würzburg Die Veränderung gesundheits- und krankheitsbezogener Einstellungen Verhaltensweisen und Lebensstile gehört zu den zentralen Aufgaben der medizinischen Rehabilitation. Die überwiegende Mehrzahl der Rehabilitanden leidet an chronischen Erkrankungen und deren Prognose hängt entscheidend davon ab in welchem Ausmaß die Patienten es schaffen Ernährung Bewegungsverhalten Belastungsmanagement Selbstbehandlung und Krankheitsbewältigung in angemessener Weise anzupassen. Wegen der zentralen Bedeutung dieser Thematik für die Rehabilitation haben sich die Forschungsprojekte des Rehabilitationswissenschaftlichen Förderprogramms die sich mit Patientenschulung beschäftigen zu einer bundesweiten Arbeitsgruppe zusammengefunden in der gemeinsame Fragestellungen und Forschungsstrategien beraten und weitere Planungen erarbeitet werden sollen. Bei einer ersten Fachtagung der Arbeitsgruppe am 2./3.11.1999 standen neuere theoretische Modelle und konzeptionelle Entwicklungen der Patientenschulung im Mittelpunkt. Die Tagung konnte auf Einladung des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger im Bildungszentrum des VDR in Würzburg durchgeführt werden. Ca. 40 Teilnehmer u. a. auch Vertreter von Fachgesellschaften die sich aus Sicht der Praxis bzw. unter krankheitsbezogenen Gesichtspunkten mit Patientenschulung beschäftigen wurden vom Sprecher des Bayerischen Forschungsverbundes PD Dr. Dr. H. Fallen begrüßt. Er wies in seinem Eingangsstatement auch darauf hin dass die besondere Bedeutung der Patientenperspektive ein spezifisches Merkmal der Rehabilitation ist welches sie tendenziell von den anderen Bereichen der Medizin insbesondere der kurativen Medizin bzw. der Krankenhausbehandlung abhebe. Eine Qualifizierung der medizinischen Rehabilitation müsse insofern auch durch eine Weiterentwicklung und Profilierung der Behandlungsansätze durch Patientenschulungen erfolgen. Der erste Themenblock mit einem einleitenden Referat von Dr. Vera Scholz Universitätsklinik Düsseldorf befasste sich mit didaktischen Konzepten der Patientenschulung. Die Referentin beschrieb neuere lernpsychologisch begründete Ansätze der Curriculumsentwicklung und Unterrichtsgestaltung in der Patientenschulung und wies auf zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in der medizinischen Rehabilitation hin. Eine besondere Herausforderung schien sich dabei insbesondere aus der Notwendigkeit zu ergeben allgemeine Ziele von Schulungsmaßnahmen auf konkret beobachtbare lehr- vermittel- und überprüfbare Lernziele "herunterzubrechen". Diese sollten einerseits in einem inhaltlichen Bezug zueinander stehen und andererseits im Kontext von Überprüfungen der Zielerreichung stehen. ... wt
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