Ulcus cruris Folge 1: Ätiologie Prävalenz und Diagnostik |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 8/ 2000; S. 42/ 144; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Dorothea Trefzer Universitäts-Hautklinik Freiburg Definition Das Ulcus cruris (U. c.) ist ein im Bereich des Unterschenkels lokalisierter bis in die Dermis oder Subkutis reichender Substanzverlust auf dem Boden trophischer Störung unterschiedlicher Ätiologie mit schlechter Spontanheilungstendenz und obligat narbiger Abheilung. Ätiologie Prävalenz und Pathophysiologie Die Prävalenz des Ulcus cruris venosum im deutschsprachigen Raum liegt bei ca. 1% der Wohnbevölkerung. Das Ulcus cruris venosum stellt mit 57 bis 80% aller chronischen Ulzerationen die häufigste Ursache nicht spontan abheilender Wunden dar. Arterielle Ulzerationen werden mit ca. 4 bis 30% angegeben gemischt arteriovenöse Ulzera mit ca. 10% die übrigen Formen auch mit ca. 10%. Unter diesen übrigen Formen lassen sich das U. c. traumaticus das U. c. infectiosum die neurogenen Ulzera die U. c. bei Dermatosen bei Neoplasmen und bei genetischen Defekten subsumieren. Eine länger bestehende "ambulatorische venöse Hypertonie" verursacht trophische Störungen der Haut welche dem U. c. venosum vorangehen. Störungen in der Mikro- und Makrozirkulation aufgrund Obstruktion oder Klappeninsuffizienzen führen zu Gewebehypoxie und Entzündungsprozessen mit nachfolgendem Gewebeschaden. Diagnostik - Durch eine exakte und ausführliche Anamneseerhebung kann häufig die Ätiologie des Ulcus cruris geklärt werden. Sie umfasst die familiäre Belastung Begleiterkrankungen Risikofaktoren wie Operationen Traumatisierungen und Komplikationen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt Thrombosen Verlauf und vor allem die subjektiven Symptome. - Bei der klinischen Untersuchung hat sowohl die Inspektion als auch die Palpation der unteren Extremität neben der medizinischen Ganzkörperinspektion (inkl. neurologischer und orthopädischer Untersuchungsbefunde) eine zentrale Bedeutung. Die Beschreibung des U. c. umfasst die Lokalisation die Größe die Beschreibung des Umgebungsgewebes des Randbereichs und des U. c. selbst. Sowohl die Sekretionsmenge die Art der Beläge die Morphologie als auch der Geruch sind wichtige Parameter im therapeutischen Entscheidungsprozess. Die Dokumentation des U. c. erfolgt fotografisch und planimetrisch. Die apparative Diagnostik beinhaltet die Dopplersonographie der Beinvenen die Ermittlung des Brachiopedal-Index (Ermittlung des systolischen Knöchelarteriendrucks in Korrelation zum systolischen Brachialarteriendruck) sowie ein funktionelles Untersuchungsverfahren wie z. B. die digitale Photoplethysmographie. ... ab
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