Neufassung des Anhangs zu den "Begriffsbestimmungen" verabschiedet |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 52 7-8/00 S. 182-184. 2000;
Abstract: Dipl.-Volkswirt Burkhard Stoyke Referent für Grundsatzfragen im Deutschen Heilbäderverband e. V. Bonn Der Deutsche Heilbäderverband e. V (DHV) und der Deutsche Tourismusverband e. V (DTV) veröffentlichen in dieser Ausgabe von HEILBAD UND KURORT als Beihefter die neue Anlage zur elften Auflage der "Begriffsbestimmungen - Qualitätsstandards für die Prädikatisierung von Kurorten Erholungsorten und Heilbrunnen" vom 13. Oktober 1998. Die Anlage enthält gemäß Ziffer 3.2 der Begriffsbestimmungen die Durchführungsbestimmungen und Richtwerte für die bioklimatologische Beurteilung des Kurortklimas sowie für die Messung und Beurteilung der Luftgüte als Voraussetzungen für die Prädikatisierung von Kur- und Erholungsorten. Damit wird ein Schlusspunkt gesetzt nach einer nahezu zehn Jahre währenden wissenschaftlichen und politischen Diskussion zwischen Klima- und Lufthygiene-Wissenschaftlern Umweltexperten Medizinern Kurortpolitikern und staatlichen Kurortanerkennungs- und Überwachungsbehörden über einen sach- und fachgerechten Weg die bioklimatischen und lufthygienischen Parameter als Kriterien bei der Prädikatisierung wissenschaftlich fundiert jedoch zu zumutbaren Kosten zu normieren. Bereits bei der Gründung des Deutschen Bäderverbandes im Jahre 1892 waren - neben der Nutzung der Heilquellen - die Medien "Klima" und "Luft" tragende Säulen der Kurortmedizin und wesentliche Kriterien für die Aufnahme von Gemeinden in den Kreis der Kurorte. Während im Laufe des 20. Jahrhunderts mit dem Wandel des Morbiditätsspektrums und den Fortschritten der pharmakologischen Medizin der therapeutische Einsatz des Klimas stark an Bedeutung einbüßte gelangte die Luftqualität als gesundheitsschonender bzw. -fördernder Faktor mit zunehmender Luftverunreinigung durch Industrie und Verkehr immer stärker in das Blickfeld der Kurortpolitik. Seit Ende der 70er Jahre wurde in den wissenschaftlichen Gremien des Deutschen Bäderverbandes die Bedeutung des Schutzes der Patienten vor einer mit partikelförmigen Schadstoffen belasteten Luft intensiv mit dem Ziel diskutiert mit leicht handhabbaren kostengünstigen Verfahren für alle Kurorte die Luftgüte zu bestimmen. Ab Anfang der 80er Jahre dehnte sich die Debatte aus auf die Belastung durch gasförmige Schadstoffe. Zwar standen schon seit den 70er Jahren VDI-Richtlinien zur Ermittlung von Luftschadstoffen zur Verfügung jedoch waren die Messverfahren nach übereinstimmender Ansicht aller Beteiligten für die Kurorte zu teuer. ... wt
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