Patient mIt Reizdarmsyndrom Ein Fall für den Hausarzt |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 2000; S. 4 - 6; (142 Jg.). 2000;
Abstract: DR. MED. PETER STIEFELHAGEN I Sie alle kennen sie die Patientin die immer wieder wegen ihres "gereizten" Darms bei Ihnen vorstellig wird. Bei wiederholten gastroenterologischen Untersuchungen einschließlich Koloskopie hatte sich kein organischer Befund ergeben - ein typischer Fall von Reizdarmsyndrom. Diese Patienten gehören weder zum Gastroenterologen noch zum Psychologen sondern in die Hausarztpraxis. Der Report informiert Sie über diagnostische Notwendigkeiten und neue therapeutische Möglichkeiten. Letztlich geht es auch darum ein Kosten treibendes "Doctorhopping" zu verhindern. Das Reizdarmsyndrom ist eine Volkskrankheit an der ca. 15% der Bevölkerung leiden. Dies spiegelt sich auch in der täglichen Praxis wider; denn Patienten die ihren Hausarzt aufgrund von wiederkehrenden abdominellen Beschwerden konsultieren sind außerordentlich häufig. Und dabei sollen nur ca. 20% der Betroffenen überhaupt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen! Wann darf die Diagnose gestellt werden? Nach den sog. ROM-II-Kriterien darf die Diagnose Reizdarmsyndrom nur gestellt werden wenn im vergangenen Jahr mindestens über zwölf Wochen (nicht unbedingt zusammenhängend) abdominelle Schmerzen oder abdominelles Unwohlsein aufgetreten sind. Die Symptomatik sollte von Änderungen der Stuhlfrequenz und/ oder -konsistenz begleitet sein. Typischerweise verspüren viele Betroffene eine Erleichterung beim oder nach dem Stuhlgang. Typisch für diese Patienten ist nach Meinung von Prof. J. Hotz Celle die bildreiche Sprache. So werden die Missempfindungen im Bauchraum entweder als Grimmen oder Zuckungen beschrieben andere sprechen von Flammenschwertern oder vom gereizten Darm. Die Veränderungen der Stuhlfrequenz bzw. der Stuhlkonsistenz sind uneinheitlich: Ca. 30% klagen über Diarrhö ca. 20% über Obstipation ca. 30% über einen Wechsel zwischen Diarrhöen und Obstipation und der Rest gibt ein normales Stuhlverhalten an. Wie ausgiebig soll die Diagnostik sein? Um eine andere Erkrankung nicht zu übersehen (vgl. Kasten) müssen vom Hausarzt einige Untersuchungen durchgeführt werden. ... hf
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