Thrombose-ABC Folge 19: Lungenembolie Wenn die Thrombose zum Notfall wird |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 35/ 2000; S. 670/ 38; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Peter Stiefelhagen Chefarzt der Inneren Abteilung BRK-Krankenhaus Westerwald Hachenburg Die am meisten gefürchtete Komplikation der tiefen Beinvenenthrombose ist die Lungenembolie. Die Basistherapie besteht in der Gabe von Sauerstoff Schmerzbekämpfung unverzüglicher Heparinisierung und Behandlung einer Bronchospastik. Über 90% aller Lungenembolien stammen aus dem Gefäßbereich der unteren Hohlvene d. h. aus dem Bein- und Beckenbereich. Nicht selten ist die Lungenembolie das erste Zeichen einer bisher nicht erkannten tiefen Beinvenenthrombose. Symptome korrelieren mit der Thrombusgröße Bei kleineren Lungenembolien klagt der Patient meist über eine leichte unspezifische Symptomatik. Dazu gehören Unruhe Angst Atemnot Schweißausbruch Tachykardie und Herzrhythmusstörungen. Auch kann die Pleurareizung mit atemabhängigen Thoraxschmerzen im Vordergrund stehen. Die Lungenauskultation ist meist unauffällig. Erst wenn sich ein Lungeninfarkt ausgebildet hat können Rasselgeräusche auskultiert werden. Jetzt gibt der Patient auch eine Hämoptoe an. Nicht selten klagen die Patienten nur über ein thorakales Engegefühl sodass zunächst der Verdacht auf Angina pectoris bzw. einen Myokardinfarkt geäußert wird. Bei Verdacht auf eine Lungenembolie sollte unverzüglich ein EKG abgeleitet werden. Allerdings finden sich nicht immer typische Veränderungen. Dazu gehören der SI/QIII-Typ und die Zeichen der akuten Rechtsherzbelastung mit inkomplettem bzw. komplettem Rechtsschenkelblock und Repolarisationsstörungen rechts präkordial. Die wichtigste Nachweismethode ist die Farbdopplerechokardiographie. Finden sich hier neu aufgetretene Zeichen einer Rechtsherzbelastung so kann dies als Beweis für eine Lungenembolie gelten. In unklaren Fällen empfehlen sich als weiterführende Diagnostik das Spiral-CT und die Lungenszintigraphie. Bei einer massiven Lungenembolie ist eine Pulmonalisangiographie notwendig wenn eine operative Therapie diskutiert wird. Schweregrad entscheidet über die Therapie Für eine Therapie ist die Einteilung des Schweregrads unverzichtbar: Stadium I: Kleine Embolie mit kurzfristiger leichter Symptomatik ohne hämodynamische Beeinträchtigung. Stadium II: Submassive Embolie mit anhaltender leichter Symptomatik stabiler Kreislauf normale Blutgaswerte. Stadium III: Massive Lungenembolie mit anhaltender schwerer Symptomatik und beginnender Schocksymptomatik und Hypoxämie. Stadium IV: Fulminante Lungenembolie mit Kreislaufschock starker pulmonal-arterieller Hypertonie und ausgeprägter Hypoxämie. So wird behandelt Die Basistherapie besteht in der Gabe von Sauerstoff und der Schmerzbekämpfung. ... ab
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