Gute Verdauung - für die Blutgerinnung unerlässlich Thrombose-ABC Folge 17: Vitamin-K-Mangel und Konakion |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 23/ 2000; S. 514/ 44; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Peter Stiefelhagen Chefarzt der inneren Abteilung. DRK-Krankenhaus Westerwald Rachenburg Vitamin K wird zur Synthese einer Reihe von Blutgerinnungsfaktoren benötigt. Nicht nur Vitamin-K-Antagonisten wie Kumarin sondern auch Resorptionsstörungen im Darm können die Blutungsneigung erhöhen. Eine ausgeglichene Ernährung garantiert den täglichen Bedarf an Vitamin K. Dieses Vitamin ist fettlöslich und wird von Pflanzen und Bakterien synthetisiert. Um optimal resorbiert zu werden benötigt das Vitamin K eine funktionstüchtige Darmschleimhaut sowie eine normale Sekretion von Galle und Pankreaslipase. Vitamin K wird bei der Synthese der Gerinnungsfaktoren II XII IX und X in der Leber benötigt. Bei einem Vitamin-K-Mangel sinken diese Faktoren ab. Folge ist eine Störung der Blutgerinnung messbar an einer Verlängerung des Quickwertes bzw. einer Erhöhung der INR. Vitamin-K-Mangel bei Darmerkrankungen Nur selten wird ein Vitamin-K-Mangelzustand durch eine verminderte Vitamin-K-Zufuhr in der Nahrung verursacht. Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes die zu Verdauungsstörungen führen kann sich jedoch ein Vitamin-K-Mangel entwickeln. Zu diesen Erkrankungen gehören in erster Linie die chronische Pankreasinsuffizienz der Gallenwegsverschluss und die Malabsorption (Sprue Dünndarmresektion Morbus Crohn Amyloidose etc.). Die als Antithrombotikum eingesetzten Kumarinpräparate wie Marcumar sind Vitamin-K-Antagonisten d h. sie blockieren die Vitamin-K-Wirkung in der Leberzelle. Dies führt zu einem Abfall mehrerer Gerinnungsfaktoren. Auf diese Weise wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes therapeutisch abgesenkt. Wenn andere zeitgleich verabreichte Medikamente wie z. B. Antibiotika die Vitamin-K-Resorption zusätzlich beeinträchtigen können kritische Quickwerterniedrigungen auftreten. Wann Substitution? Wenn die gastrointestinale Grunderkrankung erfolgreich behandelt werden kann wie z. B. bei der Beseitigung eines Gallengangverschlusses wird auch das Vitamin-K-Defizit wieder ausgeglichen und die Gerinnung normalisiert sich. Ansonsten ist eine Substitution mit einem Vitamin-K-Präparat erforderlich wobei täglich 10-20 mg Konakion(r) empfohlen werden. Auch bei Resorptionsstörungen wird das Präparat im Allgemeinen enteral ausreichend aufgenommen sodass eine intravenöse oder subkutane Gabe nur in Ausnahmefällen erforderlich ist. Der Therapieeffekt von Konakion(r) ist frühestens nach sechs bis zwölf Stunden zu erwarten. Dies gilt auch wenn bei Marcumarüberdosierungen oder -intoxikationen die Zufuhr von Vitamin K erforderlich wird. ... ab
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