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December 2024

Knötchen auf der Haut Morphologisch und deskriptiv orientierte dermatologische Diagnostik (Teil 8)

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 6/ 2000; S. 44/ 100 - 45/ 101; (142 Jg.). 2000;

Abstract: Dr. med. Hans Schulz Bergkamen Papeln können durch verschiedenste pathologische Prozesse hervorgerufen werden. Bekannt sind die Erscheinungen beim Lichen ruber planus und bei der polymorphen Lichtdermatose. Auch Psoriasis und Arzneimittelexanthem treten in papulösen Varianten auf; beim Ekzem kennt man ein Stadium papulosum. Im Folgenden beschreiben wir eine Auswahl weiterer knötchenbildender Dermatosen. Papeln sind kleine über das Hautniveau erhabene Primäreffloreszenzen mit Durchmessern bis zu ca. 5 mm. Man unterscheidet epidermale (Keratose Akanthose) kutane (entzündliches Infiltrat vermehrt Fibroblasten und Kotlagen im Korium) follikuläre und akneiforme Papeln hämorrhagische Papeln krustöse und nekrotische Papeln sowie Seropapeln (dermales Ödem). Lichen ruber planus Die Knötchenflechte verläuft subakut bis chronisch mit entzündlichen häufig Juckreiz verursachenden gruppierten Papeln. Verantwortlich für die lichenoide Gewebereaktion ist vermutlich ein T-Zellvermittelter autoimmunogener Angriff auf Epidermiszellen. Werden z. B. in vitro gezüchtete autoreaktive T-Lymphozyten unter die Haut injiziert rufen sie einen experimentellen Lichen ruber hervor. Durch Medikamente (Antimalariamittel Goldsalze Beta-Rezeptorenblocker Diuretika Antibiotika Phenothiazine Schwermetalle) und mechanische Reize ist die Erkrankung triggerbar. Die zunächst stecknadelkopfgroßen polygonalen Papeln (Abb. 1) können aggregieren und unterschiedlich konfigurierte Herde ausbilden. Das Wickham- Phänomen ist gekennzeichnet durch eine weißliche Netzzeichnung auf der Höhe der Papeln. Vorzugslokalisationen: Handgelenke Unterarme Knöchelregion Kreuzbeinregion Penis. Die Abheilung erfolgt meist innerhalb eines Jahres. Chronische Verläufe kommen vor. Papulöses Arzneiexanthem Neben makulös- oder rundherdig-erythematösen erythematohämorrhagischen sowie erythemato-squamösen Arzneiexanthemen gibt es bei den möglichen Reaktionen auf die erstmalige Einnahme eines Medikaments auch makulopapulöse Varianten. Ursächlich kommen folgende Medikamente in Betracht: Ampicillin AIlopurinol Aminoglykoside Barbiturate Benzodiazepine Carbamazepin Erythromycin Goldsalze Penicillin Phenytoin und Sulfonamide. Gianotti-Crosti-Syndrom Die Hauterscheinungen beim Gianotti-Crosti-Syndrom gleichen denen der mit einer anikterischen Hepatitis B einhergehenden (HBsAg positiv) Acrodermatitis papulosa eruptiva infantilis (Morbus Gianotti-Crosti). Assoziiert ist die Erkrankung mit einem Virusinfekt z.B. Epstein-Barr-Virus Zytomegalie-Virus Coxsacki-A-16-Virus Parainfluenza-B-Virus ohne Hepatitis. Ein nicht juckendes lichenoid-papulöses Exanthem breitet sich symmetrisch im Gesicht am Gesäß und den Extremitäten aus (Abb. 2). Papulovesikuläre Eruptionen und Erytheme mit Neigung zur Konfluenz können hinzutreten. ... ab


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