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November 2024

Was ist gesichert in der Phytotherapie? Phytotherapeutische Möglichkeiten in der Schmerztherapie; Serie Phytotherapie 12. Mitteilung

Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 1 (2000) 8-11. 2000;

Abstract: Prof. Dr. Heinz Schilcher München Das schmerzlindernde Potential pflanzlicher Analgetika ist nicht mit dem stark wirkenden chemisch-synthetischen Schmerzmittel zu vergleichen. Dafür sind sie für einen Einsatz bei akuten sehr starken Schmerzen nicht geeignet - umso besser dagegen bei chronischen Schmerzzuständen. Entscheidend ist allerdings dass Phyto-Analgetika differenziert eingesetzt werden. Beim Einsatz pflanzlicher Schmerzmittel sind im Sinne einer evidence based medicine zunächst folgende drei einschränkende Grenzen bzw. Massnahmen zu beachten: 1. Phyto-Analgetika sind in ihrer schmerzlindernden Intensität nicht vergleichbar mit chemisch-synthetischen Analgetika vom Typ des Buprenorphin Levomethadon Fentanyl Oxycodon etc. und mit Morphin-Hydrochlorid. Sie sind somit ungeeignet zur Behandlung akuter starker Schmerzen insbesondere bei Tumorschmerzen. Die pflanzlichen Schmerzmittel sind sofern sie auf ganz bestimmte wirksamkeitsmitbestimmende Inhaltsstoffe standardisiert und ausreichend dosiert sind vergleichbar mit der schmerzlindernden Wirksamkeit von Acetylsalicylsäure Diclofenac Ibuprofen Indometacin Ketoprofen Paracetamol etc. 2. Von den in der Phytotherapie genannten zahlreichen Phyto-Analgetika verfügen nur fünf über positive Monografien der Kommission E beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Nur von diesen im folgenden näher besprochenen pflanzlichen Schmerzmitteln existieren experimentelle insbesondere tierexperimentelle und klinische Studien zur Wirksamkeit. Vor allem die Analgesiemodelle sowohl im Tierversuch als auch an Probanden zeigen dass es sich bei Phyto-Analgetika um mehr als Plazebos handelt. 3. Die fünf als wirksam evaluierten Phyto-Analgetika (Literaturhinweise können beim Autor angefordert werden) müssen differenziert eingesetzt werden und sind keine generellen Analgetika bei jeglichen Schmerzzuständen. Ätherisches Minz- oder Pfefferminzöl (Menthae arvensis / Menthae piperitae aetheroleum) Beide ätherischen Öle mit einem Mindestgehalt an 45 Prozent optisch aktivem (-)-alpha-Menthol können zur externen Behandlung chronischer Kopfschmerzen vom Typ des Verspannungskopfschmerzes ("Hartspann") eingesetzt werden. Mithilfe eines Dosierschwämmchens oder Wattebausches werden eine 10 %ige ethanolische Pfefferminz- oder Minzöllösung oder wenige Tropfen der reinen ätherischen Öle auf Stirn und Schläfen mehrmals täglich eingerieben. Aus der Erfahrungsmedizin ist die Anwendung von Mentholstiften beim "Hartspann-Kopfschmerz" längst bekannt. Die Evaluierung der Wirksamkeit erfolgte nunmehr in drei plazebokontrollierten Doppelblindstudien wobei zum einen die klinische Kopfschmerzintensität gegenüber Plazebo signifikant verringert und zum anderen das ätherische Öl gleich wirksam wie 2 Paracetamol-Kapseln (500 mg pro Kapsel) war. ... wt


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