Wenn die Stimme schwächelt Organische Ursachen für Dysphonien |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 19/ 2000; S. 409/ 33 - 411/ 35; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Priv.-Doz. Dr. F. Rosanowski Oberarzt der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg Sprachliche Kommunikation braucht sowohl einen intakten Sender als auch einen funktionierenden Empfänger d. h. den normal sprechenden sowie den hörenden und verstehenden Menschen. Stimmstörungen finden aber selbst bei Fachärzten oft nur geringe Beachtung. Mögliche Ursachen für Heiserkeit schildert dieser Beitrag. Aphasien als Beispiel für erworbene Kommunikationsstörungen Schwerhörigkeit und Störungen der kindlichen Sprachentwicklung haben bereits das Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung erreicht Stimmstörungen finden dagegen nur geringe Beachtung. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt begnügt sich häufig mit dem Ausschluss einer malignen Erkrankung. Der Arzt für Phoniatrie und Pädaudiologie berücksichtigt neben den organischen Randbedingungen mehr die funktionellen Gesichtspunkte und wird damit dem Patienten mit seiner Kommunikationsstörung eher gerecht. Die Anamneseerhebung hat die allgemeine Vorgeschichte Vorerkrankungen und deren Behandlung (z. B. Operationen in Intubationsnarkose Dauermedikation) die Art der Erscheinung der Stimmstörung deren zeitliche umfeldbedingte und psychosozialen Zusammenhänge (Tabelle 1 und 2) sowie bisherige therapeutische Maßnahmen zum Inhalt. Grundlage der Befundung ist die endoskopische Untersuchung des Kehlkopfs. Dazu kommen Aufzeichnung Messung und Beurteilung von Stimmklang und Stimmleistung. Fakultativ treten weitere Untersuchungen wie die Elektromyographie hinzu. Es werden organische und funktionelle Stimmstörungen ("Dysphonien") unterschieden wobei in diesem Beitrag die organischen Stimmstörungen dargestellt werden. Organische Dysphonien In vielen Fällen findet sich als Ursache einer gestörten heiseren Stimme ein organisches Korrelat im Kehlkopf. Solche Stimmstörungen werden als "organische Dysphonien" klassifiziert und nach ihrer Genese eingeteilt in: - Missbildungen ("dysplastische Dysphonie") - Traumafolgen - Entzündungen - Tumoren. Missbildungen Laryngeale Missbildungen sind sehr selten. Sie können sich klinisch prinzipiell durch drei Kardinalsymptome manifestieren: Dyspnoe Dysphonie und Dysphagie. Im Säuglingsalter ist die Dyspnoe das bedrohlichste Symptom bei Erwachsenen verschiebt sich der Störungsschwerpunkt laryngealer Missbildungen in der Regel zu Dysphonie und Dysphagie. Ausgeprägte laryngeale Missbildungen imponieren unmittelbar post partum mit einer bedrohlichen Dyspnoe (z. B. Laryngomalazie bei Unreife des Larynxskeletts) oder sind nicht mit dem Leben vereinbar (Larynxatresien). ... ab
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