Rückenschmerzen: Wer soll das bezahlen? |
Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 10 (2000) M 36. 2000;
Abstract: K. L. Resch Bad Elster Hintergrund: Rückenschmerzen sind eine häufige Ursache für Krankheit und Arbeitsunfähigkeit. Studienziel: Eine Analyse aller im Zusammenhang mit dieser Erkrankung relevanten Kosten soll die relative Bedeutung einzelner Aspekte verstehen helfen und Potenziale für eine Optimierung der Interventionsstrategien identifizieren. Studiendesign: Krankheitskostenanalyse ("cost of illness study"). Methoden: Den Hochrechnungen für die direkten Kosten wurden laufende Behandlungsdaten aus der Datenbank Medibase zugrunde gelegt in die die Daten von ca. 330 praktischen Ärzten und Internisten einfließen. Für die Hochrechnung der indirekten Kosten wurden entsprechende Veröffentlichungen der Bundesministerien für Arbeit und Soziales bzw. Gesundheit zugrunde gelegt wobei der krankheitsbedingte Produktionsausfall mit 300 DM pro Tag angesetzt wurde. Ergebnisse: Direkte Kosten: ca. 10 Milliarden DM (entspricht ungefähr 30 % der Gesamtkosten) wobei Arztkonsultationen inkl. Diagnostik 35 % Krankenhausbehandlungen 22 % Rehabilitationen 27 % physikalische Therapien 17 % und Medikamente 5 % dieser Kosten verursachten. Indirekte Kosten: 77 5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage resultierten in einem ökonomischen Schaden von 24 Milliarden DM. Die Kosten durch Frühberentung (ca. 7 8 Milliarden DM) sind in diesem Betrag noch nicht enthalten. Schlussfolgerung: Einsparungen durch restriktives Verordnen von Medikamenten beeinflussen die Gesamtkosten nur unwesentlich. Eine effektivere Therapie die die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage verringert die Zahl der Rezidive und die Gefahr der Chronifizierung vermindert könnte demgegenüber auf lange Sicht die Kosten der Dorsopathien nachhaltig begrenzen. wt
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