Hüftendoprothetik bei Osteoarthrose - Eine Verfahrensbewertung |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 720. 2000;
Abstract: M. Perleth Hannover Fragestellung: Die Arthrose des Hüftgelenks ist ein häufiges Krankheitsbild. In Deutschland leiden ca. 5 % aller Menschen im Alter über 60 Jahren an einer symptomatischen Coxarthrose. Die Erkrankung die meist einen langsam progredienten Verlauf nimmt ist in der Endphase gekennzeichnet durch extreme Schmerzhaftigkeit und erhebliche Funktionseinschränkung des betroffenen Gelenks was eine starke Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Patienten nach sich zieht. Entscheidende Verbesserung der Prognose konnte durch den seit den 60er Jahren etablierten endoprothetischen Ersatz der zerstörten Gelenkanteile erreicht werden. Derzeit werden in Deutschland bei Patienten mit Coxarthrose jährlich mehr als 100.000 Endoprothesen implantiert. Wenn der Eingriff auch bei 80-90 % der betroffenen Patienten zu langfristig klinisch befriedigenden Resultaten führt so ist doch eine gewisse Variabilität der Ergebnisse (z.B. Revisionsbedarf) zu verzeichnen. Ziel des HTA-Reports war die Identifikation und Bewertung von Fak-toren die das Ergebnis des totalendoprothetischen Hüftgelenkersatzes beeinflussen. Abschließend sollten Möglichkeiten aufgezeigt werden wie der Einsatz des Verfahrens optimiert werden kann. Methoden: Grundlage des vorliegenden Berichts bilden die Ergebnisse von im Ausland vorgenommenen Verfahrensbewertungen zur Thematik ergänzt um Analysen aus Endoprothesenregistern und Ergebnissen systematischer Übersichten. Die Arbeiten wurden anhand systematischer Datenbankrecherchen und durch persön-liche Kontaktaufnahmen identifiziert. Die methodische Qualität wurde anhand der in der deutschen wissenschaftlichen Arbeitsgruppe für Health Technology Assessment gebräuchlichen Checklisten überprüft und dokumentiert. Die Ergebnisse wurden in einer qualitativen Informationssynthese dargestellt. Ergebnisse: Insgesamt erfüllten vier HTA-Berichte zwei Registerstudien und drei systematische Reviews die Einschlusskriterien. Die Autoren aller Publikationen kommen übereinstimmend zu der Schlussfolgerung dass eine Zusammenfassung der bisher publizierten Literatur als Basis für evidenzbasierte Empfehlungen zur Optimierung des Verfahrens kaum möglich ist. Am häufigsten untersucht sind die Einflüsse von Endoprothesenmodell und Fixationstechnik auf die Revisionsrate (als Surrogat für ein ungünstiges Ergebnis). Die beste Langzeitüberlebensrate wird für die älteren zementierten Prothesenmodelle gefunden sie wird daher als "Goldstandard" betrachtet der von neu eingeführten Prothesenmodellen zu unterbieten ist. ... wt
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