Zusammenfassung des HTA-Reports: Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation zur Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual.sich. (ZaeFQ) (2000) 94: 452. 2000;
Abstract: Matthias Perleth Hannover Hintergrund: Das metastasierende und mit einer Chemotherapie im konventionellen Dosisbereich behandelte Mammakarzinom besitzt keine gute Prognose (50 % der Patientinnen sind nach 26 Monaten verstorben). Theoretische und zum Teil experimentell bestätigte Vorstellungen besagen daß die Anzahl der mit einer Chemotherapie zerstörten Tumorzellen in Abhängigkeit zur verabreichten Chemotherapiedosis steht. Mit dem Ziel durch eine vollständige Zerstörung der Tumorzellen eine Verbesserung der Prognose zu erreichen werden daher seit den 70er Jahren beim metastasierenden Mammakarzinom Studien durchgeführt in denen Chemotherapeutika mit einer steilen Dosis-Wirkungskurve in sehr hoher Dosierung eingesetzt werden (Hochdosis-Chemotherapie; HDC). Aufgrund der hohen Dosierung kommt es u.a. zu einer (nahezu) vollständigen Zerstörung des blutbildenden Systems. Um die Blutbildung wiederherzustellen werden den Patientinnen vor der HDC zur Blutbildung befähigte Stammzellen entnommen aufbewahrt und nach der HDC wieder zugeführt (autologe Stammzelltransplantation; AST). Konventionelle Chemotherapie kann sowohl ambulant wie stationär durchgeführt werden während die Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation (HDC/ AST) in Deutschland gegenwärtig ausschließlich stationär angewendet wird. Fragestellung: Läßt sich auf der Basis bestehenden Wissens die Effektivität und Effizienz der Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation zur Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms im Vergleich zur konventionellen Chemotherapie belegen und erscheint eine Finanzierung durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) unter den gegenwärtigen Bedingungen sinnvoll? Methodik: Die Zielpopulation sind Frauen mit einem metastasierenden Mammakarzinom (Stadium IV). Als primärer Endpunkt wurde die Überlebenszeit gewählt. Recherchiert wurden Publikations- und Projektlisten von internationalen Technology Assessment Institutionen. Darüber hinaus wurden systematische Literaturrecherchen in den Datenbanken Biobase Biosis Embase JICST Medline Pascal und SciSearch sowie in CancerLit SOMED DARE NEED HTA Database HealthSTAR Hstat der Cochrane Database of Systematic Reviews und des Cochrane Controlled Trials Registry durchgeführt. Die Publikationen mußten definierte Kriterien erfüllen. Die methodische Qualität wurde anhand von Checklisten beurteilt. Insgesamt konnten für die Bewertung der Effektivität sechs Übersichtsarbeiten bzw. Meta-Analysen sowie zwei Übersichtsarbeiten und sieben Studien für die gesundheitsökonomische Beurteilung herangezogen werden. Ergebnisse: Die Remissionsrate nach HDC/AST ist deutlich höher als nach konventioneller Chemotherapie und liegt in den berücksichtigten Übersichtsarbeiten zwischen 70 und 80 % (nach konventioneller Chemotherapie: 41-62 %). ... wt
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