L-Carnitin im lntermediärstoffwechsel; Bedeutung für Leber Herz und Skelettmuskulatur |
Journal/Book: Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 41 1 (2000) 13. 2000;
Abstract: L-Carnitin ist ein vitaminähnlicher Nährstoff der vor allem im Herz und in der Muskulatur konzentriert vorkommt. Sie wurde zu Beginn dieses Jahrhunderts in Fleischextrakt (Fleisch: Lat. caro carnis) erstmals nachgewiesen. L-Carnitin kann vom Körper aus den Aminosäuren Lysin und Methionin selbst gebildet werden. Die Eigensynthese ist von einer ausreichenden Verfügbarkeit der Vitamine B6 und C sowie von Eisen abhängig. Die Eigensynthese ist sehr träge und nicht in der Lage Verluste oder einen erhöhten Carnitinbedarf schnell auszugleichen so dass eine gewisse Abhängigkeit von der exogenen L-Carnitinzufuhr z.B. durch die Fleischnahrung besteht. L-Carnitin als zentraler Faktor bei der Energiegewinnung aus Fettsäuren Die wesentliche Bedeutung von L-Carnitin liegt in seiner zentraLen Rolle bei der Energiegewinnung aus Fettsäuren die in einem Kompartiment der Zellen den Mitochondrien stattfindet. Den Mitochondrien kommt somit die Funktion von Kraftwerken zu. Fettsäuren müssen um an den Ort ihrer Verbrennung (mitochondrialer Matrixraum) zu gelangen eine Verbindung mit L-Carnitin eingehen um über die Mitochondrien-Membran transportiert werden zu können. Es ist daher Leicht verständlich dass sich L-Carnitin-Mangelzustände auf die Energiegewinnung aus Fettsäuren von vor allem Leber Skelett- und Herz-muskulatur auswirken müssen. Die Leber ist energetisch ausschließlich auf die Fettsäureoxidation angewiesen deren Störung sich vor allem auf die Glukoneogenese also auf die Zuckerbildung aus Aminosäuren auswirkt. Primärer L-Carnitinmangel Carnitinmangel kann sich somit wie es aus der angeborenen Form der Erkrankung bekannt ist durch Unterzuckerungsreaktionen bemerkbar machen. Aus den angeborenen Störungen des Intermediärstoffwechsels der Aminosäuren der vor allem in der Leber als zentralem Organ abläuft ist bekannt dass bei einem vermehrten Anfall von organischen Säuren aus diesen Stoffwechselreaktionen eine vermehrte Bindung an L-Carnitin erfolgt. Sekundärer L-Carnitinmangel Hierdurch entsteht eine Form des L-Carnitinverbrauches die sekundärer Carnitinmangel genannt wird. Diese Form des Mangels ist weniger durch eine Verminderung der Gesamtcarnitinkonzentration als vielmehr durch eine verminderte Verfügbarkeit von freiem L-Carnitin ausgezeichnet. Diese Situation kann auch medikamentös wie zum Beispiel durch das Antikonvulsivum Valproinsäure verursacht werden. ... wt
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