Schwindel im Anflug Stellen Sie die diagnostischen Weichen |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2000; Nr. 45 (142 Jg.): S.844/ 37. 2000;
Abstract: Dr. med. D. Leithäuser HNO-Gemeinschaftspraxis Warburg Bei der diagnostischen Abklärung des Symptoms Schwindel ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unbedingt erforderlich. Der Allgemeinmediziner und der Internist sind die erste Anlaufstation für den Schwindelpatienten; hier werden die Weichen für eine rasche Diagnosefindung und sinnvolle Therapieeinleitung gestellt. Obwohl die Ursachenpalette kaum zu überschauen ist kann man den Schwindel mit einer gezielten Anamneseerhebung und einfachen Hilfsmitteln in die richtigen Diagnosebahnen leiten. Hierzu gehören eine Stimmgabel für den cochleären Teil des Innenohrs eine gezielte Nystagmusbeobachtung mit einer einfachen Frenzelbrille und bei Gangabweichungen der klassische Romberg oder auch der Schelong. Wir unterscheiden systematischen Schwindel (Dreh- Schwank- oder Liftschwindel seitliche Gangabweichung oder gerichtete Fallneigung) und unsystematischen Schwindel (Unsicherheit Taumeligkeit Schwarzwerden vor Augen vegetative Erschöpfung Benommenheit). Auch der typische Zeitablauf des Schwindels mit einer Gliederung in Dauer- Anfalls- und Sekunden-(Attacken-)schwindel ist ein wichtiger Zuordnungsparameter. Der Allgemeinmediziner sollte schon zu Beginn der Diagnostik wichtige Begleitsymptome neben dem Schwindel herausfiltern (Tabelle 1). Eine anamnestische Analyse von Schwindelbeschwerden bleibt allerdings wegen ihres subjektiven Charakters mit einer diagnostischen Unsicherheit verbunden. Erst differenzierte Untersuchungen des okulomotorischen Systems (in HNO u. Neurologie) bieten einen weitgehend objektiven Zugang zum normal oder gestört reagierenden Gleichgewichtssystem. ... hf
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