ACE-Hemmer für den älteren Hypertoniker Wirkt auch gegen Demenz |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 4/ 2000; S. 41/ 061; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. rer. nat. W. Landgraf Aventis Pharma Deutschland GmbH Bad Soden Experimentelle wie klinische Ansätze lassen vermuten dass ACE-Hemmer neben ihren antihypertensiven und organprotektiven Eigenschaften durch Hemmung lokaler Renin-Angiotensin-Systeme (RAS) im Gehirn auch zerebrale Wirkungen entfalten. In einer monozentrischen randomisierten doppelblinden Pilotstudie wurde an 60 älteren Hypertonikern mit organischem Psychosyndrom der Einfluss des lipophilen ACE-Hemmers Trandolapril bzw. der Diuretikumkombination Amilorid/ Hydrochlorothiazid (HCT) auf Blutdruck und Demenzsymptomatik untersucht. Die Patienten erhielten zunächst einmal täglich 2 mg Trandolapril oder 2 5 mg Amilorid/25 mg HCT. Nach vier Wochen behielten Responder (Patienten mit einem diastolischen Blutdruck = 90 mmHg) ihre Anfangsdosis bei Nonrespondern (diastolischer Blutdruck zwischen 91 und 104 mmHg) wurde die tägliche Dosis der Prüfmedikationen verdoppelt. Nach einer Untersuchungsdauer von drei Monaten war die Blutdrucksenkung für beide Therapieformen vergleichbar und statistisch signifikant. Der Schweregrad der Demenzsymptomatik der anhand eines validierten Punktesystems ermittelt wurde verbesserte sich nach zwölf Wochen in beiden Behandlungsgruppen sowohl im psychisch-kognitiven als auch im organischen Symptombereich signifikant gegenüber den Ausgangswerten (p < 0 001). Das Ausmaß der Verbesserung war unter Trandolapril jedoch signifikant stärker ausgeprägt als unter Amilorid/HCT (p < 0 01). Die Ausprägung der Demenzsymptomatik wurde außerdem mit der Sandoz Clinical Assessment Geriatric Scale (SCAG) beurteilt. Die SCAG-Gesamtpunktzahl war nach zwölf Wochen in beiden Gruppen signifikant gesenkt (p < 0 001). Die Differenzen von Woche 0 zu 12 zwischen der Trandolaprilgruppe (17 1 ± 8 5 Punkte) und der Amilorid-/HCT-Gruppe (7 0 ± 4 5 Punkte) waren signifikant (p < 0 001). Dieses Gesamtergebnis wurde unterstützt durch Punktzahlverbesserungen in allen SCAG-Einzelfaktoren: kognitive somatische und affektive Störungen soziales Verhalten Antriebsarmut (Abb. 1). Verträglichkeit. Beide Prüfpräparate wurden von über 90% der Patienten gut vertragen. Insgesamt fünf Patienten brachen die Studie vorzeitig ab davon drei Patienten wegen unerwünschter Ereignisse (ein Trandolaprilpatient wegen Hustens zwei Amilorid-/HCT-Patienten wegen gastrointestinaler Störungen bzw. Schwindel). ab
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