24-Stunden-Blutdruckmessung; Ambulantes Blutdruckmonitoring (ABDM) Folge 1: Tipps für die Anwendung in der Praxis |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 5/ 2000; S. 45/ 083 - 46/ 084; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Prof. Dr. med. B. Krönig Chefarzt der Inneren Abteilung des Ev. Elisabeth-Krankenhauses (Direktor: Chefarzt Dr. med. K. Hrynyschyn) Trier Methodik und Gerätetechnik Die wesentlichen Einblicke in das Ausmaß der Blutdruckvariabilität wurden Ende der 60er- und Anfang der 70er-Jahre durch direkte intraarterielle Messungen gewonnen die heute nur noch bei speziellen wissenschaftlichen Fragestellungen angewendet werden (Tabelle 1). Fortschritte bei der "Beat-to-beat"-Registrierung auf nicht-invasivem Weg brachte das Arterienvolumen-Abklemmverfahren (Finapres Portapres). In jüngerer Zeit wurden darüber hinaus Systeme zur arteriellen Tonometrie (COLIN Blood-Pressure 508) wie auch zur Bestimmung des Blutdrucks aus der Pulswellengeschwindigkeit vorgestellt. Zur breiten Anwendung der ABDM-Rekorder im engeren heute üblichen Sinn kam es erst Anfang der 80er-Jahre als das Rekordergewicht auf eine tolerable Größe von < 600 g reduziert werden konnte. Entsprechend der Auflistung der Geräte zur 24-Stunden-Blutdruck-Langzeitmessung (Stand: 11/99 Tabelle 5 s. Anhang im Internet unter www.mmw.de) sind eine Vielzahl von Rekordern auf dem deutschen Markt verfügbar die sowohl nach dem auskultatorischen wie oszillometrischen Modul bzw. wahlweise auch kombiniert arbeiten. Die wesentlichen Vor- und Nachteile sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die in der Geräteauflistung angegebenen wahlweise auskultatorisch/ oszillometrisch messenden Rekorder könnten praktische Vorteile bieten wenn im Einzelfall jener Messmodus zur Auswertung kommt der die aktuelle Situation am besten "beherrscht". In dem jüngsten vorgestellten Gerät (DIASYS INTEGRA) scheint dieser Modus zuverlässig umgesetzt zu sein. Hier wird über ein optional zusätzliches "Elektrodenkabel" nicht nur eine QRS-Erkennung ("EKG-gating") sondern auch ein Index der arteriellen Compliance (QKd) angeboten. Darüber hinaus gestattet das Elektrodenkabel die automatisierte Änderung der Messhäufigkeit in Abhängigkeit von der Körperposition. Das bei der auskultatorischen Methode früher häufiger eingesetzte sog. "EKG-gating" dient dazu die Erfassung der Korotkow-Geräusche zu optimieren und die Registrierung von Artefakten durch Muskelkontraktionen am Oberarm zu minimieren indem eine "Ausblendung" für die Pulswellenlaufzeit vom Herzen (R-Zacke) bis zum Oberarm (ca. 200 msec) erfolgt. Durch die zusätzliche Applikation von drei Brustwandelektroden ist der technische Aufwand größer. Dank einer verbesserten Mikrophontechnik konnte aber auch ohne EKG-gating eine Optimierung des auskultatorischen Messergebnisses erreicht werden. ab
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