Untersuchungen zum Einfluss von Vitamin C auf die Fließeigenschaften des Blutes beim Gesunden von Andreas K. Ruß |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 52 7-8/00 S. 188. 2000;
Abstract: J. Kleinschmidt München Vitamin C wird in verschiedenen Arbeiten eine positive Wirkung u a. auf die Herzinfarktmortalität zugeschrieben. Als Erklärungen werden auch verbesserte Durchblutungsverhältnisse angeführt. Andreas K. Ruß sollte dazu untersuchen ob die perorale Aufnahme von Vitamin C zu messbaren Veränderungen bei rheologischen Parametern des Blutes führt. Hierzu hat er eine Doppelblind-Crossover-Studie mit insgesamt 22 Probanden (13 Männer 9 Frauen) im Alter von 23 bis 34 Jahren durchgeführt. Die Wirkstoffeinnahme (Ascorbinsäure bzw. Placebo in 200 ml Wasser in Form von Brausetabletten) erfolgte - nach einer erhöhten Initialdosis von 2 g zur Testung der Immediatwirkung - täglich mit 1 g über eine Dauer von 14 Tagen. Anschließend folgte eine Auswaschphase von 14 Tagen und danach ein Crossover zum jeweils anderen Präparat. Blutproben wurden unmittelbar vor der jeweiligen Initialdosis 30 Minuten danach (Immediateffekt) und nach 14 Tagen (Serieneffekt) entnommen und darin bestimmt: • Vitamin-C-Spiegel • Vollblutviskosität • Plasmaviskosität (bei drei verschiedenen Schergeschwindigkeiten) • Erythrocytenaggregation und • Hämatokrit. Eine Zunahme des Blutspiegels an Ascorbinsäure war weder im Immediat- noch im Serienversuch festzustellen. Initial d. h. nach 30 Minuten ließ sich immerhin eine Abnahme der Plasmaviskosität feststellen die wohl mit der kurzfristigen Flüssigkeitszufuhr zu erklären ist. Als Serieneffekt gab es bei den Frauen keine überzufälligen Veränderungen. In der Verumgruppe war bei den Männern sogar eher eine (dann negativ zu wertende) Zunahme des Hämatokrits wie auch der Vollblutviskosität festzustellen allerdings keine Änderung der hämatokritstandardisierten Blutviskosität. Insofern trägt die Arbeit dazu bei Vorsicht walten zu lassen wenn dem - für andere Wirkungsgesichtspunkte unbestritten empfehlenswerten - Vitamin C eine Omnipotenz für die verschiedensten physiologischen Regelsysteme zugeschrieben wird. wt
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