Therapie mit ACE-Hemmern Ab welchem Risiko unverzichtbar? |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2000; Nr. 46 (142 Jg.): S.879/ 44 - 880/ 45. 2000;
Abstract: Prof. Dr. med. F. X. Kleber Chefarzt der Kardiologie Unfallkrankenhaus Berlin. Seit Einführung der ACE-Hemmer Ende der 70er-Jahre haben diese Substanzen in der kardiovaskulären Medizin einen Platz eingenommen der seinesgleichen sucht. Initial unter viel zu hohen Dosierungen unter verschärften Sicherheitsbedingungen und Ausstellung eines Patientenpasses bei arterieller Hypertonie eingesetzt haben sie sich rasch zu einem Therapeutikum der ersten Wahl bei Hypertonie und kurz danach auch zur Behandlung der schweren Herzinsuffizienz durchgesetzt. In einer Vielzahl von Studien bei unterschiedlichen Schweregraden der Herzinsuffizienz (Enalapril - CONSENSUS Captopril - MHFT) bis zur asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion (Enalapril - SOLVD-Präventions-Arm) haben die ACE-Hemmer ihre prognostischen und symptomatologischen (Fosinopril - FEST) Vorteile gezeigt und sind damit vom Reservemedikament zum Basistherapeutikum der Herzinsuffizienz aufgerückt. Antiarteriosklerotischer Effekt bestätigt Während die Megastudien bei Infarktpatienten nur einen relativ kleinen Benefit erbrachten haben kleinere Studien gezeigt dass bei etwa 10 von 100 Infarktpatienten schwere kardiovaskuläre Ereignisse im Verlauf eines Jahres durch ACE-Hemmung vermieden werden können. Die Infarktstudien haben jedoch auch ergeben dass zusätzlich ein antiarteriosklerotischer Effekt mit weniger Herzinfarkten Koronarinterventionen oder Bypass-Operationen und koronaren Todesfällen besteht. In der jüngsten Untersuchung dieser Art bei Patienten ohne linksventrikuläre Funktionsstörungen (HOPE-Studie) ist dieser Effekt bestätigt und für ein breiteres Krankengut gesichert worden. Die Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse betrug zwischen 0 5 und 2 5% alle Ereignisse zusammengefasst 3 8% innerhalb von 4 5 Jahren also ca. 1% pro Jahr. Dieser Effekt schien sich über die knapp fünf Jahre der Beobachtung fortzusetzen sodass bei Beobachtungsende ca. 3 bis 4% Ereignishäufigkeit als Unterschied zwischen Behandlungsgruppe und Plazebogruppe verblieben. Der Mortalitätsunterschied dabei war eher klein und betrug etwa 0 3 Todesfälle pro 100 über ein Jahr behandelte Nicht-Diabetiker und ca. 0 6 Todesfälle pro 100 behandelte Diabetiker. ... hf
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