Neue Morphinzubereitungen mit langer Wirkungsdauer Zwei Anwendungsbeobachtungen |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 18/ 2000; S. 395/ 49; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Für die Verfasser: Dr. med. vet. G. Lindena Mundipharma GmbH Limburg (Lahn) Lang wirkende Zubereitungen von Morphin senken die Einnahmefrequenz und erleichtern die Führung von Patienten mit Begleiterkrankungen und Begleittherapien. Zzur Therapie von Tumorschmerzen empfiehlt der WHO-Stufenplan in Stufe II und III den Einsatz von Opioiden. Für Patienten mit gleich bleibend starken Schmerzen sind lang wirkende Morphinpräparate im Handel die nur ein- oder zweimal am Tag verabreicht werden müssen. Multizentrisch durchgeführte Anwendungsbeobachtungen mit MST(r) Retard-Granulat zur zweimal täglichen Gabe (637 Patienten) bzw. MST Continus(r) zur einmal täglichen Gabe (673 Patienten) sollten Informationen über die Wirksamkeit und Verträglichkeit der beiden Präparate liefern. Die Beobachtungsdauer betrug eine Woche. Ergebnisse Die Einnahmefrequenz konnte bei gleicher Tagesdosis gesenkt werden. Durch den Einsatz eines schnell freisetzenden Morphinpräparats z. B. Sevredol(r) wurde die Phase der Dosistitration der lang wirkenden Morphinzubereitungen bei 27% der Patienten überbrückt. So gelang es die Dosis innerhalb einer Woche so einzustellen dass keine Bedarfsmedikation mehr benötigt wurde. Die mittlere Schmerzintensität - erfasst anhand einer elfstufigen Numerischen Rating Skala (NRS) - wurde mit beiden Zubereitungen bei ca. 70% der Patienten unter 3 gesenkt. Die Beeinträchtigung in den Lebensbereichen Stimmung Schlaf und Lebensfreude nahm deutlich ab am meisten im Bereich des Nachtschlafs mit Absenkung der Werte auf 3 4 (MST(r) Retard-Granulat) und 3 2 Punkte (MST Continus(r)). Das ist auch auf den Wegfall der nächtlichen Medikamenteneinnahme zurückzuführen. Nebenwirkungen. Besonders häufig waren die opioidtypischen Begleitsymptome Obstipation Müdigkeit Übelkeit und Erbrechen. Eine Prophylaxe und -therapie mit Laxanzien und Antiemetika war also weiterhin unerlässlich. Eine Atemdepression trat bei einem Patienten auf und konnte erfolgreich behandelt werden. Die niedrige Anzahl nebenwirkungsbedingter Therapieabbrecher (ca. 1% bei beiden Präparaten) unterstreicht die insgesamt gute Verträglichkeit. Sondenpatienten. Das Retard-Granulat ermöglicht die Anwendung als Trinklösung und ist besonders geeignet für Patienten mit Sonden oder Schluckschwierigkeiten z. B. nach ausgedehnten Resektionen oder aufgrund von Tumoren die die Nahrungswege verlegen. MST Continus(r) ermöglicht eine nur einmal tägliche Gabe. Die Kapsel kann geöffnet werden um den Inhalt über die Nahrung zu streuen. .... ab
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