Früherkennung von Kolonkarzinomen Diagnostikserie: Okkultes Blut im Stuhl |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. 2000; Nr. 46 (142 Jg.): S. 881/ 46. 2000;
Abstract: Dr.med. Klaus Janssen Solingen-Ohligs. Für Kolonkarzinome und ihre Vorstufen bestehen bei frühzeitiger Diagnose gute Heilungschancen. Mit Haemoccult(r) oder hemoFEC(c) stehen einfache und preiswerte Methoden zur Diagnose okkulter Darmblutungen zur Verfügung die auch für ein breites Screening geeignet sind. In Deutschland versterben jährlich etwa 30000 Patienten an Darmkrebs bei ca. 50000 Neuerkrankungen. Da sich Kolonkarzinome zu 80-90% aus Darmpolypen über einen Zeitraum von 10-15 Jahren entwickeln ließen sich Sterblichkeits- und Erkrankungsrate durch Früherkennung beträchtlich senken. Unter okkultem Blut im Stuhl werden makroskopisch nicht erkennbare Blutverluste verstanden. Ursächlich können Läsionen des unteren Gastrointestinaltrakts wie kolorektale Karzinome Polypen oder Divertikel sein. Aber auch Hämorrhoiden können zu einem positiven Test führen. Zu bedenken ist dabei aber immer dass zusätzlich Polypen oder Dickdarmkarzinome Ursache der okkulten Blutung sein können. Der Test sollte daher nach Abheilung blutender Hämorrhoiden wiederholt werden. Test auf okkultes Blut im Stuhl Ein einfaches und in der Praxis weit verbreitetes Verfahren ist der chemische Nachweis mit Guajakharz. Hämoglobin katalysiert hier aromatische Verbindungen durch Wasserstoffperoxyd zu gefärbten Reaktionsprodukten. Durchgesetzt haben sich hier Testbriefe wie Haemoccult(r) auf die die Stuhlproben und später eine Entwicklerlösung aufgetragen werden. Bei Blutungen aus den unteren Darmabschnitten ist bei zwei bis vier ml/Tag der Befund zu 86% positiv. Die Sensitivität beträgt beim Kolonkarzinom 70-90% bei Darmpolypen die seltener bluten ca. 50%. Störfaktoren die ein falsch positives Ergebnis vortäuschen können sind Wurstprodukte. Hohe Vitamin-C-Dosen -(> 500 mg/Tag) können zu falsch negativen Resultaten führen. Die Spezifität des Tests beträgt 98-99% (Prozentsatz der Gesunden für die das Testergebnis tatsächlich negativ ist). Bei ca. 10% der positiven Testergebnisse wird keine kolorektale Blutungsquelle gefunden. ... hf
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