Pharmakokinetische Daten über Fluoride nach Zufuhr eines natürlichen fluorid-haltigen Mineralwassers |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 2000; Nr. 11 (52.Jg.): S. 303. 2000;
Abstract: J. Kleinschmidt München (Humanmedizinische Dissertationsarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München) Zur Kariesprophylaxe wie auch zur Behandlung einer Osteoporose wird gezielt die perorale Zufuhr von Fluoriden empfohlen oder sogar verschrieben. Dieses Spurenelement wird auch bei Trinkkuren als Begleitstoff natürlicher fluoridhaltiger Mineralwässer in den Organismus aufgenommen. Eine derartige Heilquelle ist die Karlsquelle im niederbayerischen Bad Griesbach i. Rottal (ca. 8 ppm Fluorid). Nachdem durch die vielen anderen Inhaltsstoffe solcher Heilquellen eine Beeinflussung der gastrointestinalen Resorptionsbedingungen zu erwarten ist ergeben sich Unsicherheiten zur Quantität der Fluorid-Aufnahme in den menschlichen Körper. J. E. Hutsteiner hat hierzu die Karlsquelle hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Fluoridkonzentrationen in Serum Speichel und Urin untersucht. Unter Verwendung einer Fluoridelektrode wurde bei insgesamt 10 männlichen und weiblichen freiwilligen Probanden in einem ersten Abschnitt im 24-Stunden-Profil nach einmaliger oraler Heilwasserzufuhr (0 5 1) die Kinetik bestimmt. Weiterhin wurde in einem zweiten Abschnitt das Langzeitprofil während einer 3-wöchigen kurmäßigen Einnahme standardisierter Trinkmengen verfolgt. Im akuten Trinkversuch stieg der Serumfluoridspiegel von einem mittleren Ausgangswert von 0.011 ppm auf maximal das Zehnfache. Bei Gabe auf nüchternen Magen wurden die Gipfelwerte schon nach 30 min bei postprandialer Gabe erst nach 1 Stunde erreicht. Nach 4 Stunden waren noch immer 33 % der Maximalwerte nachweisbar. Die Ausgangskonzentrationen waren 24 Stunden später nahezu wieder erreicht. Die Fluorid-Ausscheidung im Urin nahm kontinuierlich zu (maximal 5-facher Ausgangswert) wobei nach 3-tägiger Fluoridkarenz die Ausgangswerte fast wieder erreicht waren. Im Vergleich von Serum- und Speichelkonzentrationen zeigten sich im Belastungsversuch qualitativ ähnliche Zeitverläufe mit quantitativ höheren Werten aber nicht etwa im Speichel sondern im Serum! Umgekehrt ließ sich durch Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta zwar der Speichelwert deutlich beeinflussen nicht aber der Serumspiegel. ... hf
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