Kleine Dosis - starke Wirkung Komplementärmedizinische Verfahren Teil 3: Homöopathie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 28-29/ 2000; S. 581/ 31 - 582/ 32; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Prof. E. Ernst MD PhD FRCP (Edin) Department of Complementary Medicine School of postgraduate Medicine and Health Sciences; University of Exeter UK Die Homöopathie gehört mit zu den populärsten komplementärmedizinischen Verfahren in Deutschland und hilft vielen Patienten. Ob es sich dabei um unspezifische Therapieeffekte handelt oder ob Homöopathika trotz starker Verdünnung klinische Effekte erzielen lesen Sie in folgendem Beitrag. Die Geschichte der Homöopathie hat viele interessante Aspekte. Samuel Hahnemann der "Erfinder" dieser Medizin-Schule erkannte dass die Mehrzahl der vor 200 Jahren zur Verfügung stehenden Therapieformen nicht nur unwirksam sondern auch riskant zum Teil sogar lebensgefährlich waren. Er entwickelte eine neue Medizin die weitgehend frei von Gefahren war und somit selbst wenn sie frei von spezifischer Wirksamkeit sein sollte der damaligen Allopathie überlegen war. Die Homöopathie trat einen fast weltweiten Siegeszug an und erst als allopathische Therapieformen entwickelt wurden die eindeutig mehr Nutzen als Schaden herbeiführten trat sie in den Hintergrund. Heute gehört die Homöopathie mit zu den populärsten komplementärmedizinischen Verfahren. Ähnlichkeitsregel und Potenzierung Die Homöopathie beruht auf zwei voneinander unabhängigen Grundprinzipien [1]. Das erste Prinzip wird häufig in Hahnemanns eigenen Worten "Similia similibus curentur" beschrieben. Vereinfachend dargestellt besagt diese Ähnlichkeitsregel dass ein bestimmtes Symptom durch ein Mittel heilbar ist welches beim Gesunden eben dieses Symptom hervorruft. Das zweite Prinzip besagt dass im Zuge der "Potenzierung" (hierunter wird eine schrittweise Verdünnung mit jeweiliger Verschüttelung des Ausgangsmaterials verstanden) ein homöopathisches Mittel nicht schwächer sondern wirksamer wird. Dies geht soweit dass selbst Mittel die mit aller Wahrscheinlichkeit kein einziges Molekül des Ausgangsmaterials enthalten nach Ansicht der Homöopathie klinisch wirksame Medikamente darstellen. Gegner der Homöopathie haben daher seit jeher darauf bestanden dass hoch potenzierte Homöopathika reine Plazebos sind und die therapeutischen Erfolge der Homöopathie nicht spezifischer Natur sind [2]. Homöopathen entgegnen darauf dass Homöopathika nicht vermittels pharmakologischer Mechanismen wirken. Im Zuge der Potenzierung werden "Energien" von der Muttersubstanz auf das Lösungsmittel übertragen und dass nicht die Moleküle der Muttersubstanz sondern deren "Energie" den Heilungsprozess in Gang setzt. ... ab
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