Pankreaskarzinom Neuentwicklungen in Diagnostik und Therapie |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 2000; S. 787/ 29; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Prof. Dr. med. M. W. Büchler Ordinarius für Viszeralchirurgie lnselspital Universität Bern Schweiz In den westeuropäischen Ländern ist gegenwärtig eine deutliche Zunahme der stationären Behandlung des Pankreaskarzinoms zu verzeichnen. Dies hat folgende Gründe: 1 Die Inzidenz ist im Steigen begriffen. 2 Wir beschäftigen uns zunehmend mit einem älteren Krankengut wobei die Inzidenz in der achten Altersdekade bei 200 pro 100 000 liegt. 3 Die verfeinerte Diagnostik unter Zuhilfenahme von Spiralcomputertomographie Magnetresonanztomographie und Endosonographie fördert wesentlich mehr Krankheitsträger zutage. Daher ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Pankreaskarzinom heute aktueller denn je. War noch vor 20 Jahren die Diagnose eines duktalen Adenokarzinoms der Bauchspeicheldrüse mit einer grundsätzlich infausten Prognose bei praktisch allen betroffenen Patienten vergesellschaftet so hat sich das Bild im Jahr 2000 grundlegend gewandelt. Zum einen führt die moderne Chirurgie des Pankreaskarzinoms zu deutlich besserem Langzeitüberleben mit 5-Jahres-Überlebensraten von über 20% bei radikal operierten Patienten. Zum anderen haben die Entwicklungen neuer Chemotherapeutika zur Verbesserung der palliativ gesteuerten Therapie im Überleben aber vor allem auch in der Lebensqualität geführt. Die chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms (s. Beitrag Schoenberg ab S. 30) muss in erfahrenen Händen durchgeführt werden darüber hinaus in Krankenhäusern mit ausreichendem Patientenanfall (Case-load). Sind diese Bedingungen erfüllt so liegt die Kliniksterblichkeit der Resektion heute deutlich unter 5%. Der Einsatz des Gemcitabine (s. Beitrag Wilkowski ab S. 31) hat in der palliativen Therapie zu einer Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit Pankreaskarzinomen geführt bei einer Remissionsrate von nach wie vor enttäuschenden 10 bis 20%. Daher ist die Auseinandersetzung mit der palliativen Therapie und hier insbesondere der Schmerztherapie bei Patienten mit Pankreaskarzinomen überaus wichtig (Beitrag Beyer ab S. 33). ... hf
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