Palliativtherapie beim Pankreaskarzinom So lindern Sie dem Patienten die Schmerzen |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 42/ 2000; S. 791/ 33 - 794/ 36; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. Antje Beyer Leiterin der Interdisziplinären Schmerzambulanz Klinik f. Anästhesiologie Klinikum Großhadern München. Eine adäquate Schmerztherapie beinhaltet beim Pankreaskarzinom v. a. den Einsatz von Nichtopioidanalgetika und Opiaten je nach Schmerzstärke. Wie man im Einzelfall vorgeht und wann eine zusätzliche Neurolyse des Ganglion coeliacum sinnvoll ist lesen Sie im folgenden Beitrag. Zusammen mit dem Mamma- und dem Prostatakarzinom verursacht das Pankreaskarzinom im Vergleich mit anderen Tumoren am häufigsten Schmerzen wobei diese nicht nur im fortgeschrittenen Stadium auftreten. In ca. einem Drittel der Fälle sind Schmerzen beim Pankreaskarzinom das erste Symptom der Krankheit. Auch für das Pankreaskarzinom gelten die Richtlinien der medikamentösen Therapie des WHO-Stufenschemas die seit 1999 in aktualisierter Fassung vorliegen. Grundregeln der systemischen Schmerztherapie Die systemische Schmerztherapie orientiert sich nach den WHO-Empfehlungen an drei Grundregeln: 1. Die Einnahme der Analgetika erfolgt in regelmäßigen Zeitabständen (Zeitschema der WHO) zur Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Blutspiegels. 2. Die Reihenfolge der Analgetika wird durch das Stufenschema der WHO festgelegt: Zuerst Nichtopioidanalgetika dann zusätzlich schwache Opiate dann Ersatz der schwachen Opiate durch starke Opiate i. d. R. unter Beibehaltung der Nichtopioidanalgetika. 3. Grundsätzlich ist eine medikamentöse Schmerztherapie mit oraler oder rektaler Gabe einzuleiten und als orale Dauermedikation weiterzuführen. Dabei kann bei Beginn der Behandlung die effektive Tagesdosis der Analgetika mit nicht retardierten schnell wirksamen Zubereitungen "titriert" werden. Ist die subjektiv zufrieden stellende Tagesdosis der einzelnen Analgetika ermittelt kann auf Retardpräparate mit längerer bis langer Halbwertszeit übergegangen werden und die schnell wirksame Präparation als sog. "Rescue"-Medikation zur Therapie von Schmerzspitzen weitergeführt werden. WHO-Stufe I: NSAID Paracetamol Metamizol Bei leichten bis mäßigen Dauerschmerzen empfiehlt sich die regelmäßige Gabe eines Nichtopioidanalgetikums (Tabelle 1). ... hf
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