Konsensuskonferenz Rehabilitation in Bad Liebenstein 11.-13.6.1999) |
Journal/Book: Phys Rehab Kur Med 10 (2000) M 45. 2000;
Abstract: M. Berliner Die 3. Konsensuskonferenz der wissenschaftlichen Gesellschaften für Physikalische Medizin und Rehabilitation Deutschlands Österreichs und der Schweiz fand in Bad Liebenstein / Thüringen (D) statt. Während die beiden vorangegangenen Konferenzen sich schwerpunktmäßig mit den Bedingungen und formalen Abläufen des Rehabilitationsprozesses sowie des Anteils der Physikalischen Therapie hierbei beschäftigten lag in Bad Liebenstein der Fokus auf den Klassifikationsinstrumenten des ICIDH (International Classification of Impairment Disability and Handicap) und der Assessments. Der ICIDH - noch nicht überall als verbindliches System der Klassifikation der Rehabilitation eingesetzt - erfährt bereits eine Weiterentwicklung (ICIDH-2) mit den erweiterten Dimensionen "Schaden" Aktivität und "Partizipation". Im Gegensatz zu dem am Defizit orientierten ICIDH-1 erfolgt in dieser Fortentwicklung des ICIDH-2 die Orientierung an den Ressourcen des verbliebenen Leistungsvermögens. Besonders deutlich wird dass das Handicap als Eigenschaft einer Person durch die Partizipation als Wechselwirkung zwischen der gesundheitlichen Situation des Patienten und den bestimmenden Kontextfaktoren ersetzt wird. Das Konzept der im ICIDH-2 neu hinzugezogenen Kontextfaktoren präzisiert die realen Möglichkeiten der Partizipation einer Person an einem Lebensbereich im Sinne von Stützung Einschränkung oder auch Aufhebung. Die vorliegende Beta-2-Version des ICIDH-2 klassifiziert u.a. nach Körperfunktionen (8) Körperstrukturen (8) Aktivitäten (8) und einer Liste von Faktoren der sozialen und physikalischen Umwelt (9). Eine besondere Herausforderung ist in diesem Zusammenhang das Messen der individuellen "Health Condition" das Herstellen einer Vergleichbarkeit der rehabilitativen Prozesse und die Beurteilung (Evaluation) der Outcome-Parameter. Dem dienen die Assessments in der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin. Ansätze ergeben sich über Klassifikation (ICIDH) Bewertung von Lebensqualität (Quality of Life Measures) und der Evaluation des "Health Status". Generische Messverfahren (Generic Health Status Measures) erfassen allgemeine Bewertungen von krankheitsbedingten und psychosozialen Faktoren. Sie werden ergänzt um die spezifischen Messverfahren (Specific Health Status Measures) die für definierte Erkrankungen oder Funktionsstörungen aber auch für einzelne Körperregionen entwickelt wurden. Für die Rheumatologie wurde dieser Prozess im OMERACT 1998 (Outcome Measures in Rheumatology) modellhaft beschrieben. ... wt
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