Erfolge der Umweltmedizin Biozide Schimmelpilze und Amalgam sind die häufigsten Umweltgifte |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 28-29/ 2000; S. 583/ 33; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. rer. nat. Anke Bauer Institut f. Toxikologie am Klinikum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Umweltmedizinische Diagnostik mag manchmal wie ein Stochern im Nebel erscheinen. Die Auswertung von Fall- und Verlaufsdokumentationen liefert jedoch klare Aussagen zu den häufigsten Expositionsfaktoren den betroffenen Altersgruppen und auch zum Nutzen der Beratung. Um die Datenbasis über die bisher meist vagen und kontrovers diskutierten Erkenntnisse für umweltmedizinische Erkrankungen und ihre Ursachen zu erweitern und zu verbessern wurde im Auftrag des Umweltausschusses der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) eine umweltmedizinische Fall- und Verlaufsdokumentation ins Leben gerufen. Von 1995 bis 1997 wurden standardisierte Dokumentations- und Verlaufsbögen ausgewertet. Um den Zusammenhang zwischen der Erkrankung und einer Belastung durch Schadstoffe/Umweltfaktoren zu charakterisieren wurden die Fälle in umweltmedizinische Kategorien von 1 bis 5 eingeteilt. Ergebnisse Biozide (31%) Schimmelpilze (30%) Amalgam (28%) Lösemittel (23%) und Formaldehyd (17%) wurden am häufigsten als umweltmedizinische Expositionsfaktoren dokumentiert. Bei 47% der Patienten lag eine Mischexposition vor. Unter Schimmelpilzen leiden Kinder am häufigsten Sowohl die Altersverteilung als auch die Symptomatik der umweltmedizinischen Patienten waren deutlich abhängig von der Art der Exposition (Abb. 1). So waren von einer Schimmelpilzbelastung die unter Zehnjährigen am häufigsten betroffen während eine relevante Amalgambelastung vor allem bei 30- bis 39-Jährigen dokumentiert wurde. Die Altersverteilung der biozidexponierten Personen war dagegen deutlich gleichmäßiger. In 57% der Fälle deren Krankheitsverlauf dokumentiert wurde konnte durch die umweltmedizinische Beratung/Behandlung ein vollständiger Expositionsstopp erreicht werden. Bei 62% dieser Patienten wurde eine Besserung der Symptome insgesamt und bei weiteren 30% eine teilweise Besserung dokumentiert. ab
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