Venenverweilkatheter und Portsysteme Langfristige Gefäßzugänge: worauf der Hausarzt achten muss |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 4/ 2000; S. 38/ 058 - 40/ 060; (142 Jg.). 2000;
Abstract: Dr. med. P K. Baier Assistenzarzt Abteilung Allg. Chirurgie Chirurgische Klinik Univ. Freiburg/Br. Ein dauerhafter zentralvenöser Zugang ist vor allem für Patienten sinnvoll die wegen ihrer Grundkrankheit - oft Tumoren - nicht enteral ernährt werden können oder wiederholt parenterale Medikamente brauchen. Der Hausarzt muss die Katheterpflege überwachen und bei Komplikationen (Verschluss Infektion) rasch eingreifen können. Ein sicherer zentralvenöser Zugang ist für Patienten die wegen ihrer Grunderkrankung langfristig nicht enteral ernährt werden können eine Notwendigkeit. Die Dauer der Funktionsfähigkeit des Zugangs ist für die Lebensqualität von entscheidender Bedeutung. Quälende wiederholte Punktionen können damit vermieden werden. Die sichere Applikation von gefäßwandreizenden Stoffen in großlumige Venen ist ebenso möglich wie die wiederholte Blutabnahme. In den letzten Jahren wurden verschiedene Systeme entwickelt die hier vorgestellt werden. Unberücksichtigt bleiben juristische Fragen die sich auf die Verantwortung des implantierenden Chirurgen und des weiterbetreuenden Arztes beziehen. Portsysteme Bei den Portsystemen handelt es sich um vollständig implantierbare Katheter deren Kammer eine sich selbst verschließende Membran abdichtet. Die wiederholte Kanülierung dieser Kammer (mind. 2000-mal) ist mit einer speziell geschliffenen Nadel (Hubernadel) möglich (Abb. 1). Die Kammern bestehen aus Titan oder Kunststoff die Schlauchsysteme in der Regel aus Silikon. Neben einlumigen Systemen stehen auch mehrlumige Ports zur Verfügung. Die durchschnittliche Liegezeit beträgt > 240 Tage [1]. Neben den venösen Ports werden auch Ports für arterielle oder intraperitoneale Zugänge zur lokalen Chemotherapie verwendet. Schließlich besteht die Möglichkeit der periduralen oder intrathekalen Schmerztherapie über Ports. Neben den Ports gibt es offene Venenverweilkatheter für einen längerfristigen Gebrauch. Hierbei handelt es sich um meist doppellumige Katheter (z. B. Hickmankatheter) mit einem besonders starken Lumen (= 4 5 mm) die häufig bei Knochenmarkstransplantationen und Stammzelltherapien zur Anwendung kommen (Abb. 2). Eine Besonderheit dieser Katheter ist eine Filzmuffe (Dacron) die innerhalb weniger Tage mit der Umgebung verwächst und vor aufsteigenden Infektionen oder Dislokation schützt. Dennoch sind diese Katheter infektionsanfälliger als Ports. Dies spiegelt sich in einer durchschnittlichen Liegezeit von nur 92 Tagen wider [1]. ... ab
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