Prinzipielles zur Therapie mit Reizströmen und diadynamischen Strömen |
Abstract: Prof. Dr. E. Senn Klinik für Physikalische Medizin Ludwig-Maximilians-Universität Klinikum Großhadern München 1. Voraussetzungen: Um die Wirkungsweise und die Wirkungen der Reizstromtherapie verstehen zu können bedarf es Grundkenntnisse über die Reiz-Erregungsphysiologie (siehe dort) über die physiologischen Möglichkeiten der Schmerzhemmung (siehe: klinische Schmerzphysiologie) und über die Charakteristika der analgetisch wirksamen Stromformen. Wichtige Stichworte/Begriffe in diesem Zusammenhang sind: - Begriff des elektrischen Impulses - Begriff der Kathode (Anode) - Begriff der Schließung (Öffnung) - Begriff der Zeiterregbarkeit/ Chronaxie/ Impulsbreite/Reizzeitspannungskurve - Begriff der differenten Elektrode/Stromdichte - Die Alles-oder-Nichts-Regel bezüglich Nerv und Nervenfaser - Begriff der Muskelreizung: Motorischer Punkt/ neurovaskulärer Hilus/Endplattenband - "Eselsbrücke": NF - Niederfrequenz - Nervenfasern MF - Mittelfrequenz - Muskelfasern 2. Reizströme - Serien von Impulsen (Impulsform; Impulsbreite); Frequenzen; Amplitudenmodulation - Serien - repetierende Reizung-Synchroninität der Erregungsentstehung/Muskelzuckungen (Tetanisierung!) - Übliche Impulsformen: * faradischer und neofaradischer Reizstrom; 1ms!; Schwellstrom * Träbert'scher Reizstrom; 2ms; 140 Hz; (5ms Pausendauer) * Exponentialstrom; dreieckförmige Ströme * Diadynamische Ströme nach Bernard (Name!) mit/ohne Gleichstrombasis DF: courant diphasé fixe; 100 Hz MF: courant monophasé fixe; 50 Hz CP: courant modulé en courtes periodes; 50/100 Hz; je 1 sec LP: courant module en longues périodes; 50/100 Hz; 5 sec/ 11 sec Form des Einzelimpulses: 10 ms! * Wechselströme * TENS-Impulse/high voltage - Unterscheidung zwischen uni- und bidirektionalen Impulsen; Elektrodenbehandlung - Unterscheidung zwischen schmerzloser und schmerzhafter Reizung - Wirksamkeitsparameter der Impulse: Amplitude Impulsdauer Zeit nach dem letzten Impuls Anstiegssteilheit (Polarität; Stromdichte) 3. Die beiden unmittelbaren physiologischen wirkungen der Reizströme - die Erregungsauslösung - reizsynchron - am Reizort - die reversible Blockierung der Schmerzfaserleitfähigkeit am Reizort aufgrund einer sich summierenden Ermüdung/Erschöpfung ...
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