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November 2024

Thrombose-ABC Folge 5: Keine Prophylaxe ohne Blutungsrisiko Navigieren Sie sicher zwischen Scylla und Charybdis

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 43/ 1999; S. 42/ 742; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Dr. med. Peter Stiefelhagen; Chefarzt der inneren Abtlg. DRK-Krankenhaus Westerwald D-52627 Hachenburg Ein Eingriff in das Gerinnungssystem egal durch welche Substanz erhöht das Blutungsrisiko. Deshalb sind soweit möglich Therapiekontrollen mittels Labormonitoring notwendig. Und die Kontraindikationen der antithrombotischen Therapie sollten Sie natürlich ebenfalls berücksichtigen. Jede medikamentös antithrombotisch Therapie kann Blutungen auslösen. Damit bewegen wir uns quasi zwischen Scylla und Charybdis. Die Thrombozytenaggregation wird durch Acetylsalizylsäure Ticlopidin (Tiklyd(r)) und Clopidogrel (Plavix(r) Iscover(r)) gehemmt. Ticlopidin und Clopidogrel hemmen die ADP-induzierte Thrombozytenaggregation. Dies führt zu einer signifikanten Verlängerung der Blutungszeit. Deshalb müssen diese Substanzen etwa eine Woche vor einem operativen Eingriff bzw. vor einer interventionellen Therapie abgesetzt werden. Eine besondere Nebenwirkung der Azetylsalizylsäure sind Erosionen bzw. UIzera im Magen oder Bulbus duodeni welche zu Blutungen (Bild) führen können. Diese Komplikation tritt unter Ticlopidin bzw. Clopidogrel sehr viel seltener auf. Therapiekontrolle unter niedermolekularen Heparinen? Standardheparin und niedermolekulare Heparine werden sowohl zur Thromboembolieprophylaxe als auch zur Soforttherapie thromboembolischer Komplikationen eingesetzt. Bei normalem Gerinnungsstatus vor Therapiebeginn erfordert die subkutane Low-dose-Prophylaxe kein Labormonitoring. Eine regelmäßige Kontrolle der Thrombozytenzahl ist jedoch auch bei der prophylaktischen Gabe unverzichtbar. Bei der therapeutischen intravenösen Anwendung von Standardheparin ist eine Therapiekontrolle mittels der partiellen Thromboplastinzeit oder der Thrombinzeit notwendig. Wegen der konstanten Pharmakokinetik ist dies bei Gabe eines niedermolekularen Heparins bei entsprechender gewichtsadaptierter Dosierung nicht notwendig. Als Antidot können Protaminsulfat oder -chlorid langsam intravenös gegeben werden. Vitamin-K-Antagonisten Für die längerfristige Antikoagulation bietet sich die Gabe eines Kumarinpräparates wie Marcumar(r) an. Eine solche Therapie geht immer mit einem erhöhten Blutungsrisiko einher wobei insbesondere intrazerebrale Blutungen gefürchtet sind. Kontraindikationen müssen strikt beachtet werden. Zur Therapiekontrolle eignet sich die Thromboplastinzeit (Quickwert) bzw. die INR. Je nach klinischer Situation sollte der Quickwert zwischen 20 und 35% die INR zwischen 2 0 und 3 0 eingestellt werden. Wegen der langen Halbwertszeit empfiehlt sich bei operativen bzw. interventionellen Eingriffen die Marcumarisierung nach entsprechender Anhebung des Quickwertes auf eine vorübergehende Heparintherapie umzustellen. ... ab


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