Phytopharmaka bei Erkältungskrankheiten; Was ist gesichert in der Phytotherapie? |
Journal/Book: Ärztezeitschr. f. Naturheilverfahren 40 4 (1999) S. 200-205. 1999;
Abstract: Prof. Dr. Heinz Schilcher Vorstandsmitglied des ZÄN München Bei banalen Erkältungskrankheiten kann die Phytotherapie neben physikalischen Maß-nahmen wie beispielsweise kühle Wadenwickel zur Fiebersenkung oder ein ansteigendes Fußbad bei einem beginnenden Infekt sehr hilfreich sein. Auch diätetische Hilfen - leichte Kost reichliches Trinken von Fruchtsäften - können eine ergänzende und oft sehr nützliche und erfolgreiche Therapiestrategie sein. Erkältungen beginnen im allgemeinen mit relativ unspezifischen Symptomen wie Kratzen im Hals Halsschmerzen Heiserkeit Niesen Schnupfen Triefnase beginnender Husten Frösteln mit wechselndem "heißen Kopf" (= erste Fieberanzeichen) Kopfschmerzen und Gliedermuskelschmerzen aber auch mit Abgeschlagenheit und Unwohlsein. Ätiologisch kommen Viren in Frage insbesondere Rhinoviren welche die Schleimhäute der Nase der Nasennebenhöhlen und des oberen Respirationstraktes befallen und entzündliche Reaktionen in Gang setzen. Daher gehen in der Regel Rhinitis Pharyngitis Laryngitis Sinusitis bzw. Rhinosinusitis Tracheitis und Tracheobronchitis fließend ineinander über. Da eine kausale Therapie bei banalen Erkältungskrankheiten auch nicht mit "Chemotherapeutika" möglich ist kommt der symptomatischen Therapiestrategie mit Phytopharmaka eine besondere Bedeutung zu. Phytotherapeutische Möglichkeiten bei Rhinitis beispielsweise durch die Anwendung von ätherischem Minz- Pfefferminz- und/oder Eukalyptusöl wurden bereits ausführlich in der 5. Mitteilung [ÄN ( 1996) 37 847-852] besprochen. Die pflanzlichen Arzneimittel zur Behandlung von Pharyngitis und Laryngitis wie Auszüge aus Salbeiblättern oder Kamillenblüten und zur Therapie des Reizhustens (z.B. mit Noscapin oder mit Schleimdrogen) sowie des produktiven Hustens (z.B. mit Extrakten aus Süßholzwurzeln oder Efeublättern sowie einigen ätherischen Ölen) wurden ebenfalls in der 5. Mitteilung 1996 detailliert abgehandelt. Im folgenden werden weitere therapeutische Möglichkeiten mit Phytopharmaka besprochen. Stimulierung der unspezifischen Immunabwehr Wenn ein pharmazeutisch hochwertiges und klinisch wie pharmakologisch geprüftes pflanzliches Immunstimulans - besser als Immunmodulator oder als "Biological Response Modifiers" bezeichnet - zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Dosierung und mittels richtiger Applikationsform eingenommen wird dann liegt nach eigenen Erfahrungen bei grippalen Infekten die Erfolgsquote bei über 80 Prozent. Die eigenen Erfahrungen basieren auf den Präparaten Echinacin(r) Liquidum Immunopret(r)-Tropfen Resplant-Lösung und Esberitox(r) in alter sowie Esberitox(r) N-Lösung in neuer Zusammensetzung. Als richtiger Applikationszeitpunkt gilt der Beginn des Krankheitsverlaufes also wenn die ersten Anzeichen der Erkältung bemerkt werden. Auf dem Höhepunkt einer akuten Infektion ist die Verabreichung eines pflanzlichen Immunmodulators eher kontraindiziert und eine Immunsuppression ist nicht auszuschließen. ... wt
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