Möglichkeiten und Grenzen der Interventionellen Therapie bei der chronischen peripheren arteriellen Verschlusskrankheit |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. Qual. sich. (ZaeFQ) (1999) 9 Jg. 93: S. 659-666. 1999;
Abstract: Prof. Dr. med. Franz-Josef Roth Radiologische Abteilung der Aggertalklinik Engelskirchen (Leiter: Prof. Dr. med. F.-J. Roth) Zusammenfassung Die Katheterbehandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit wird selten bei der isolierten infrarenalen Aortenstenose eingesetzt. Eine klassische Indikation ist die Stenose und der kurze Verschluss der Beckenarterie. Bei letzteren ist eine Stentimplantation als primäre Indikation notwendig. Stenosen der Arteria iliaca sollten primär mit dem Ballon behandelt werden. Ist das Ergebnis angiomorphologisch und funktionell nicht ausreichend oder wegen erheblicher Dissektion eine Verschlechterung der Durchblutung eingetreten sollte mit einer Stentimplantation nicht gezögert werden. Am häufigsten werden Obliterationen im femoropoplitealen Segment mit dem Katheter behandelt. Zu beachten ist: Die Früh- und Langzeitergebnisse sind umso besser je kürzer das Strombahnhindernis ist. Eine Stentimplantation im femoropoplitealen Abschnitt hat wegen der schlechten Langzeitergebnisse nur als Ultima ratio eine Berechtigung wenn es um den Extremitätenerhalt geht und eine Gefässrekonstruktion wenig Erfolgsaussicht bietet oder aber den multimorbiden Patienten zu stark belastet. Tritt nach Stentimplantation ein lokales Rezidiv auf lässt sich dieses mit gutem Erfolg durch eine sekundäre oder gar tertiäre Intervention beheben. Da Katheterbehandlung und Gefässchirurgie grundsätzlich eine palliative und keine kausale Therapie sind sollte die Indikation zum Gefässeingriff stets interdisziplinär gestellt werden wobei dem Angiologen vor allem die Aufgabe der klinischen Diagnostik und der Nachbehandlung zukommt. Der interventionell tätige Arzt und der Operateur haben in Kenntnis der Primär- und Langzeitergebnisse der beiden Methoden die Indikation zum Eingriff zu stellen. Unerlässliche Qualitätsmassnahmen sind die Dokumentation der präangioplastischen Diagnostik. Sie hat die klinische und die technische Indikation des Eingriffes zu belegen. Das Behandlungsergebnis ist angiographisch und wenn möglich funktionell zu überprüfen und festzuhalten. Eventuelle periphere Embolien sind auszuschliessen. Nach der Behandlung ist eine Verlaufskontrolle notwendig um das Rezidiv frühzeitig im Stadium der Restenose zu erfassen. Nur so lässt sich durch erneute Intervention die sekundäre eventuell auch die tertiäre Offenheitsrate verbessern. Abstract Limits and opportunities of interventional radiological therapy in chronic peripheral arterial occlusive disease In the therapy of the chronic peripheral vascular occlusion angioplasty is rarely used to treat the infra-renal aortic stenosis whereas the stenosis and the short occlusion of the iliac artery is a classical indication. Primarily stenoses and occlusions of the iliac artery should be treated with balloon angioplasty exclusively. Only secondarily when the result of angioplasty was insufficient e.g. remaining stenosis or dissection stent implantation is appropriate. Angioplasty is most frequently applied in the obliteration of the femoro-popliteal artery. It can be stated that early- and long-term results are the betten the shorter the occlusion is. Stent implantation in the femoro-popliteal artery should be avoided because of poor results. Only with the intention of limb salvage when there is no opportunity for surgical treatment a stent implantation should be considered. In case of recurrent stenoses after stent implantation angioplasty can be reapplied with great success. The indication for any vascular intervention should be a decision of both the interventional radiologist and the vascular surgeon because both kinds of treatment are palliative and not causal. It is the talk of the angiologist to do clinical diagnostics and the after-treatment. Quality monitoring is indispensable. It consists of documentation of pre-angioplasty diagnostics and should be able to prove the correct indication for the intervention. The result of the intervention should also be documented by angiography and functional tests. Regular control of the patient after the intervention is necessary for the early recognition of recurrent stenoses. Key words: peripheral arterial occlusive disease stent implantation diagnostic therapy ab
Keyword(s): periphere arterielle Verschlusskrankheit Stentimplantation Diagnostik Therapie
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