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December 2024

Zwang die verschwiegene Krankheit Bei den meisten Patienten beginnt sie schon im Kindesalter

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 39/ 1999; S. 25/ 617; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Rothenberger A.; Göttingen Die Bedeutung von Zwangsstörungen schält sich immer mehr heraus. Nicht nur daß sie als psychiatrisches Phänomen von der Kindheit bis ins hohe Alter (Lebenszeitprävalenz etwa 2%) ein häufiges fachliches Problem darstellen. Zwangsstörungen bedürfen auch einer frühzeitigen und langfristigen psychosozialen Versorgung - unter anderem wegen ihres chronischen Verlaufs und vielfältiger Assoziationen mit anderen psychiatrischen Störungen (z. B. Tic-Störungen Depressionen Eßstörungen). Allerdings stehen einer frühzeitigen Behandlung noch manche Hindernisse im Weg. Zum einen ist der Übergang von üblichen kindlichen und jugendlichen Ritualen zu einer behandlungsrelevanten Störung oft schwierig zu erkennen; zum anderen können Zwangsphänomene hinter Ängsten Depressivität und dermatologischen Problemen verborgen bleiben. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen werden oft aus Scham versteckt und verschleiert. So können viele Jahre vergehen ehe die Diagnose einer Zwangsstörung gestellt wird. Um dem entgegenzuwirken hat die Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e. V. (DGZ) seit ihrer Gründung 1995 eine zwar erfolgreiche aber noch nicht ausreichende Aufklärungs- und Unterstützungsarbeit betrieben. Über 40 000 Anfragen von Betroffenen und Angehörigen sowie die Gründung von zahlreichen verhaltenstherapeutisch orientierten Selbsthilfegruppen zeugen von dem erheblichen Bedarf in der Praxis. In den kommenden Jahren wird die DGZ darüber hinaus die Vernetzung mit anderen Selbsthilfeorganisationen (z. B. Tourette-Gesellschaft Deutschland e. V.) vorantreiben und insbesondere Eltern und Lehrer auf Zwangsstörungen aufmerksam machen; denn bei 80% der Patienten mit Zwangsstörungen beginnt die Symptomatik schon im Kindes- und Jugendalter. Damit eine frühe Diagnostik und Behandlung erfolgen kann ist es wichtig daß v. a. Haus- und Kinderärzte über das Thema Zwangsstörungen informiert sind. Die beiden Artikel von I. Hand und Frau E. Mavrogiorgou in dieser Ausgabe stellen die Säulen der Behandlung von Zwangsstörungen (Verhaltenstherapie Psychopharmakotherapie Krankheitsbewältigung) vor die allerdings bei Kindern und Jugendlichen noch der Entwicklung angepaßt werden müßten. Im Rahmen der Patientenberatung kann der Hausarzt Informationsmaterial für Betroffene und deren Angehörige bei der DGZ anfordern. ab


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