Verkannte Ursache gastrointestinaler Beschwerden Reizmagen durch Lebensmittelallergene |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 3/ 1999; S. 6; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Das Rätsel jahrelanger abdomineller Beschwerden läßt sich möglicherweise lösen wenn man eine Nahrungsmittelallergie in Betracht zieht. Manche therapierefraktäre nichtulzeröse Dyspepsie und manches Colon irritabile könnten so eine Erklärung finden und vor allem einer wirksamen Therapie zugeführt werden. Der Report präsentiert neue Aspekte in Diagnostik und Therapie dieser sehr häufigen und sicher oft nicht erkannten Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. In der Allgemeinbevölkerung ist mit einer Häufigkeit von 5-7% aller Stufen und Schweregrade einer Nahrungsmittelallergie zu rechnen in der Klientel des Gastroenterologen liegt diese Rate wahrscheinlich noch höher. Sicher hat ein beträchtlicher Teil der Patienten die als Dyspepsie oder Colon irritabile "laufen" tatsächlich eine gastrointestinale Allergie. Die hohe Dunkelziffer verwundert nicht da die Diagnostik und die Sicherung einer gastrointestinalen Nahrungsmittelallergie oft erhebliche Schwierigkeiten bereiten. Weites Spektrum von Schweregraden Die gastrointestinale Allergie wird in vier verschiedene Grade klassifiziert (Abb. 1): Grad I: Beschränkt sich die allergische Reaktion nur auf die Mukosa und Submukosa des Magens so spricht man von einer gastrointestinalen Allergie vom Grad Ia. Diese Patienten haben oft "nur" intermittierend bei Allergenexposition leichtere abdominelle Schmerzen Blähungen Übelkeit oder Stuhlunregelmäßigkeiten. Grad II: Wenn die Allergie stärker ausgeprägt ist und zunehmend extraintestinale Organe mit in das Krankheitsgeschehen einbezogen werden so spricht man von einer Allergie II. Grades. Grad III: Eine Allergie III. Grades ist durch die Mitreaktion mehrerer extraintestinaler Organe gekennzeichnet. Dazu gehören die Krankheitsbilder Asthma Rhinokonjunktivitis oder Urtikaria. Grad IV: Bei der allergischen Maximalreaktion mit anaphylaktischen Symptomen Schockreaktion und Herzrhythmusstörungen liegt eine gastrointestinale AIlergie IV. Grades vor: In diesem schwersten aller Fälle ist neben einer strikten Allergenkarenz und einer medikamentösen Dauertherapie der Patient auch mit Notfallmedikamenten für die Selbstbehandlung zu Hause zu versorgen. Stufendiagnostik der Nahrungsmittelallergie Natürlich stellen nicht wenige Patienten die Verdachtsdiagnose einer Nahrungsmittelallergie bereits selbst indem sie das verdächtigte Nahrungsmittel so es denn klar definierbar ist weglassen und dadurch die einschlägig bekannten Symptome vermeiden. Allerdings erleben sie dabei immer wieder Überraschungen. ... ab
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