Züchtung und Transplantation autologer Gewebe Knorpel aus der Zellkultur |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 5 S.18. 1999;
Abstract: Satellitensymposium "Gonarthrose: Diagnostik und Therapie - State of the Art" Wiesbaden 17.10.1998 (Veranstalter: Boehringer Ingelheim). Mit autologem Gewebe hoffen Forscher Knorpeldefekte einmal heilen zu können. Bevor dies aber als Therapieoption propagiert werden darf ist eine Reihe noch offener Fragen zu klären. Degenerative Erkrankungen des Halte- und Bewegungsapparates steigen seit Jahren in ihrer lnzidenz und Prävalenz an. Es wird deshalb nach neuen möglichst kurativen Therapieformen gesucht. Ein solcher Ansatz ist die Transplantation von Knorpelzellen. Allerdings ist der Stellenwert des Verfahrens derzeit noch umstritten und die Experten warnen vor einer unkritischen Anwendung. Wie W. Hein Orthopädische Universitätsklinik Halle-Wittenberg berichtete wurde 1994 von Brittberg et al. erstmals eine erfolgreiche Knorpelzelltransplantation am Menschen beschrieben. Die Forscher hatten bei Defekten am medialen Femurkondylus und bei Knorpeldefekten der Patella autologe Knorpelzellen gezüchtet und transplantiert. Es wurden laut Hein in der Folge verschiedene Operationsverfahren entwickelt doch fehlen bislang klare Studienergebnisse. Noch müssen so Hein beispielsweise die zu transplantierenden Zellen exakt definiert werden. Auch herrscht Unsicherheit welche Zellträger für das Verfahren geeignet sind. Unklar ist ferner inwieweit es sich durch Wachstumsfaktoren optimieren läßt die z.B. die Ausbreitung der übertragenen Zellen steuern. Auf absehbare Zeit ist die Transplantation von Knorpelzellen - darin waren sich die Orthopäden einig - noch auf die Behandlung von Knorpelverletzungen begrenzt und keineswegs schon als neue Option bei Arthrose anzusehen. (cv) ___MH
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