Traditionelle Chinesische Medizin im Abendland Yin und Yang für Langnasen |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 141 (1999) Nr. 5 S.. 1999;
Abstract: Quellen: C.-H. Hempen: Die Medizin der Chinesen (Goldmann-Verlag) und Internationaler Ärztekongreß "Chinesische Medizin" München 14.11.1998. Mit zunehmender Skepsis in die" Machbarkeit" der westlichen Medizin wächst das Interesse an östlichen Heilmethoden. Auch bei den niedergelassenen Kollegen steigt die Zahl derer die ärztliche Leistungen im Rahmen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) anbieten - meist ergänzend zur westlichen Medizin nicht in Konkurrenz zu ihr. Wann sollte diese Heilkunst angewandt werden welche klinischen Resultate kann sie vorweisen? Es ist nicht leicht das "Denkgebäude" der klassischen chinesischen Heilmethoden in unseren Kulturkreis zu übertragen - dies würde heutzutage schon an der Vergütung scheitern wenn man auch diesen Aspekt "traditionell" handhaben wollte. Der TCM ist es nämlich ein besonderes Anliegen schon vor Auftreten von Krankheitszeichen zu intervenieren d.h. die individuelle Veranlagung des Menschen zu erkennen und einem Manifestwerden von Schwächen vorzubeugen. Daher ist es nur logisch daß im alten China der Arzt nur für die Gesunderhaltung nicht für das Heilen von Krankheit bezahlt wurde. Traditionelle chinesische Heilkunde arbeitet mit dem Anspruch den Menschen in seiner Ganzheit zu betrachten - sein körperliches und seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Psychische Aspekte werden dabei genauso ernstgenommen wie physische Symptome. Es ist von Harmonie die Rede von Zorn und Freude von Hitze und Kälte und immer wieder von Lebensenergie (zur Geschichte und dem philosophischen Überbau der TCM s. Kommentar von H. S. Füeßl S. 14115). Eingehende Anamnese. In der Diagnostik wie im sonstigen therapeutischen Vorgehen bemüht sich der Arzt den Patienten mit allen Sinnen zu erfassen. Dazu gehört die eingehende Betrachtung und der Geruch des Patienten der Klang seiner Stimme und eine ausführliche Befragung die weit über unsere Anamnese hinausgeht und auch Emotionen Kälte- und Wärmemepfinden oder Schlaf und Verdauung einschließt. Entscheidende diagnostische Hinweise geben die Pulstastung und die genaue Inspektion der Zunge. Therapeutisches Vorgehen. Die Therapie der traditionellen chinesischen Medizin stützt sich in erster Linie auf Arzneimittel die zu 80% aus pflanzlichen Wirkstoffen bestehen. Die chinesische Phytotherapie kennt etwa 3000 Einzelsubstanzen. Erst auf Platz zwei folgt die Akupunktur. Unterstützend werden Diätetik Massage- und Bewegungstherapie einschließlich Qi-gong-Übungen eingesetzt. Bei allen "oberflächlichen" Erkrankungen wie Erkältungen oder Störungen des Bewegungsapparates steht die Akupunktur im Vordergrund. ... ___MH
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