Typhus abdominalis bei Reisenden Kopfschmerzen aus dem Bauch heraus |
Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 25/ 1999; S. 30/ 346 - 34/ 350; (141 Jg.). 1999;
Abstract: Dr. med. Jelinek T.; München Die Gefahr sich mit dem Typhuserreger Salmonella typhi zu infizieren ist vor allem bei Abenteuerreisen in die sogenannten Entwicklungsländer relativ groß. Das Beschwerdebild erscheint dabei nicht unbedingt charakteristisch. Daher sollte an die Differentialdiagnose Typhus besonders bei Reiserückkehrern gedacht werden die über Fieber Benommenheit und Kopfschmerzen klagen. ZUSAMMENFASSUNG Die Inzidenz von Typhus abdominalis ist in Entwicklungsländern weiterhin hoch und wird auf 500 Fälle pro 100 000 Einwohner geschätzt. Touristen aus industrialisierten Ländern können insbesondere bei Reisen unter niedrigen Hygienestandards in Endemiegebieten infiziert werden. Insgesamt erscheint das Risiko einer Typhusinfektion bei ausgedehnten Reisen auf dem indischen Subkontinent am höchsten während kurze Ausflüge nach Lateinamerika oder Afrika deutlich seltener zu einer Infektion führen. Derzeit sind in Deutschland zwei Impfstoffe zugelassen: ein oraler Lebendimpfstoff der die Defektmutante Ty 21a von S. typhi enthält sowie ein parenteraler Totimpfstoff bei dem das Vi-Kapsid-Antigen von S. typhi appliziert wird. Beide Impfstoffe sind gut verträglich und geben einen ähnlich hohen Impfschutz. Die Schutzrate des Lebendimpfstoffs in Kapselform schwankte in verschiedenen Studien zwischen 33 und 67%; die des Totimpfstoffs zwischen 55 und 75%. Bei der medizinischen Reiseberatung sollten Risikofaktoren für eine Typhusinfektion wie Alter Reisedauer -ziel und -art erwogen werden. Eine Impfung ist insbesondere bei Reisenden mit einem oder mehreren Risikofaktoren zu empfehlen jedoch sollte jeder Geimpfte darüber aufgeklärt sein daß eine Infektion dennoch eintreten kann. Aufgrund der häufig indizierten parallelen Immunisierung gegen Hepatitis A und Typhus abdominalis ist die Entwicklung eines Kombinationsimpfstoffs wünschenswert. Summary: Typhoid Fever in Travellers The incidence of typhoid fever in emerging countries remains high being estimated to be 500 per 100 000 head of population. Tourists from the industrialized countries can contract the infection in particular when travelling under conditions of poor hygiene in endemic regions. The risk of contracting typhoid appears to be highest on lengthy travels on the Indian subcontinent while short visits to Latin America or Africa appreciably less often result in an infection. Currently two vaccines are approved for use in Germany: a live oral vaccine containing the defective S. typhi mutant Ty 21a and a parenteral inactivated vaccine prepared from the Vi capsid antigen of S. typhi. Both vaccines are well tolerated and provide similar levels of protection. The reported protection rate for the live vaccine varies in various studies between 33 and 67%; that of the inactivated vaccine between 55 and 75%. Medical advice prior to travel should weigh up such risk factors as age duration of the journey destination and the nature of the journey. While vaccination is particularly recommended for travelers with one or more risk factors it should always be pointed out that an infection is nevertheless possible. In view of the fact that immunization against hepatitis A and typhoid fever are often indicated simultaneously the development of a combination vaccine would be desirable. Keywords: Typhoid fever - risk of infection for travellers - vaccines - protection rates ab
Keyword(s): Typhus abdominalis - Infektionsrisiko für Touristen - Impfstoffe - Schutzraten
© Top Fit Gesund, 1992-2024. Alle Rechte vorbehalten – Impressum – Datenschutzerklärung