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November 2024

Diagnose und Therapie der renalen Anämie Eisenstatus genau überwachen; MMW-Seminar Anämien Folge 2

Journal/Book: MMW-Fortschr. Med. - Nr. 24/ 1999; S. 47/ 339 - 48/ 340; (141 Jg.). 1999;

Abstract: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Hörl Walter H.; Wien Mit der Einführung des humanen rekombinanten Erythropoetins gelang Ende der 80er Jahre in der Therapie der renalen Anämie ein Riesenschritt nach vorne. Was bei Diagnose und Therapie der Erkrankung insbesondere bei der Eisensubstitution zu beachten ist zeigt detailliert der folgende Beitrag. Die renale Anämie gehört zu den normochromen normozytären Anämien. Die Retikulozytenzahl kann zwar absolut normal sein sie ist jedoch in Abhängigkeit vom Ausmaß der Anämie praktisch immer zu niedrig. Deshalb wird die renale Anämie als "hyporegenerativ" charakterisiert. Gewöhnlich entwickelt sie sich mit Rückgang der glomerulären Filtrationsrate auf Werte unter 50 ml/min. Vielfältige Ursachen Die renale Anämie ist multifaktorieller Genese. Neben einer verkürzten Erythrozytenüberlebenszeit bedingt durch die urämische Intoxikation spielt der sekundäre Hyperparathyreoidismus durch Fibrosierung des Knochenmarks die Hemmung der Erythropoese durch Urämietoxine die Aluminiumüberladung des Knochenmarks durch aluminiumhaltige Phosphatbinder ein Mangel an Eisen und Vitaminen (Vitamin B12 Folsäure) vor allem aber ein Mangel an Erythropoetin die entscheidende Rolle. Weitere Faktoren die die renale Anämie aggravieren betreffen die antihypertensive Therapie mit ACE-Inhibitoren (1 2) oder die Hemmung der Erythropoese bei chronisch entzündlichen Prozessen. Als Routinelabortest für die Evaluierung der renalen Anämie dient die Bestimmung von Hämoglobin Hämatokrit Erythrozytenzahl mittlerem Zellvolumen oder mittlerem Zellhämoglobin. Wichtige weitere Parameter sind die Retikulozytenzahl und der Hämoglobingehalt der Retikulozyten bzw. der Erythrozyten. Eisenstatus sorgfältig überwachen In der Diagnostik der renalen Anämie ist die Bestimmung von Erythropoetin im Plasma nur im Einzelfall indiziert. Da der Zielhämoglobinwert für Patienten mit Niereninsuffizienz gegenwärtig mit 10 5-12 0 g/dl angegeben wird (Hämatokrit ca. 33-36 %) wird zunächst bei darunterliegenden Werten häufig mit einer Erythropoetintherapie begonnen. ... ZUSAMMENFASSUNG Die renale Anämie kann nach Ausschluß eines Eisenmangels effektiv mit Erythropoetin korrigiert werden und so z. B. kardiovaskuläre Komplikationen reduzieren und die Lebensqualität der behandelten Patienten verbessern. Zur Prophylaxe eines Eisenmangels unter Erythropoetintherapie empfiehlt sich bei Hämodialysepatienten primär die intravenöse bei Prädialyse- und Peritonealdialysepatienten primär die orale Eisensubstitution. Eine Übertherapie mit Eisen sollte vermieden werden. ab


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